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zu TOP 29: Das Thema gesunde Ernährung wird an unseren Bildungseinrichtungen sehr ernst genommen

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Es gilt das gesprochene Wort

Zunächst einmal einen herzlichen Dank an alle Beteiligten für den Bericht. Der Bericht zeigt deutlich auf, dass das Thema gesunde Ernährung in den schleswig-holsteinischen Kindertagesstätten und Schulen sehr ernst genommen wird.

Gesundheitsbildung gehört zum gesetzlichen Auftrag in allen Bildungseinrichtung. In den Leitlinien zum Bildungsauftrag in Kindertageseinrichtungen ist eines von insgesamt 6 Themenfeldern der Bereich Körper, Gesundheit und Bewegung. Dazu gehört natürlich auch die Ernährungserziehung. Also die Herkunft von Lebensmittel, die Entstehung, Beschaffung und Zubereitung verschiedener Produkte und eben auch das Angebot von Mahlzeiten. Rund 30.000 Kinder in Kindertageseinrichtungen machen von diesem Angebot Gebrauch. Oft werden diese Mahlzeiten in enger Zusammenarbeit mit Ernährungsberatungen sowie Ökotrophologen angeboten. Der 2004 überarbeitete Lehrplan für die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern geht mit seinen Ausbildungsinhalten verstärkt auf die Gesundheitsbildung ein und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bietet regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen und Fachtagungen an.

Für die allgemein bildenden Schulen stellt sich eine ähnliche Grundlage dar. Auch hier findet sich die Gesundheitsbildung in Verbindung mit Ernährungs- und Bewegungserziehung als Aufgabenfeld von allgemeiner pädagogischer Bedeutung wieder.

Darüber hinaus engagieren sich eine ganze Reihe von Gruppen für die Gesundheitserziehung unserer Kinder. Es sind so viele, dass ich gar nicht alle benennen kann. Zwei Beispiele will ich aber doch nennen. Da ist z.B. die Sportjugend mit der Kampagne Kinder in Bewegung, oder der Landfrauenverband mit dem Qualifizierungsangebot zur Fachfrau für Ernährung und dem aid-Ernährungsführerschein für Grundschulen.

Das 2002 gegründete Netzwerk für Ernährung verbindet unterschiedliche Anbieter und entwickelt zielgruppenorientierte Programme gerade auch für junge Menschen.

Doch trotz all dieser Maßnahmen wissen wir, dass wir in diesem Bereich noch viel zu tun haben. Insbesondere dort, wo es um die Grundversorgung von sozial bedürftigen Kindern geht. Eigentlich sollte die Ernährung von Kindern über die sozialen Sicherungssysteme abgedeckt sein. Dennoch ergeben sich vor Ort Probleme, wenn Eltern beispielsweise die Kosten für ein Mittagessen in der Kindertagesstätte oder der offenen Ganztagsschule nicht aufbringen können. Hier müssen individuelle Lösungen gefunden werden.

An einigen Orten erfolgt die Unterstützung sozial bedürftiger Kinder unbürokratisch durch die Träger die über einen Unterstützungsfonds das Mittagessen oder auch Nachhilfe, Ferienfahrten, Sportvereinsbeiträge usw. subventionieren oder sogar finanzieren. Es gibt viele unterschiedlich finanzierte Projekte, die sich gezielt an Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien richten. Und ich finde es begrüßenswert, wenn die Landesregierung auf der Basis, der vorliegenden Ergebnisse weitergehende Möglichkeiten zur Verbesserung der Grundversorgung von Kindern aufgreifen will. Es gibt in der Tat viele Anknüpfungspunkte, um ein flächendeckendes Netz zur Grundversorgung von sozial bedürftigen Kindern zu knüpfen.

Das Projekt Kein Kind ohne Mahlzeit werden die ersten Schwerpunkte beim Aufbau von Kindertafeln und regionaler Kinderhilfsfonds setzen. Die schleswig-holsteinischen Wohlfahrtsverbände unterstützen diese Initiative und haben ihre Bereitschaft erklärt, die Koordinierung von 15 regionalen Fonds zu übernehmen und bei der Bereitstellung finanzieller Mittel zu helfen.

Vorgesehen ist die Bündelung der finanziellen und organisatorischen Hilfen, die durch die Wohlfahrtsverbände, die Kommunen und eventuell auch durch die Stiftung Familie in Not bereitgestellt werden, in regionalen Kinderhilfsfonds, um gezielte Maßnahmen ergreifen zu können.

Grundsätzlich muss man sicherlich mal alle familienpolitischen Leistungen hinterfragen und auf ihre Wirksamkeit hin überprüfen, um hier zu einem effektiveren Einsatz der Mittel zu gelangen.

Ziel dabei muss es sein, die Bedarfe von Kindern altersgemäß und kinderspezifisch festzusetzen.

Im Bundesministerium für Arbeit und Soziales wird derzeit der besondere Bedarf von Kindern intensiv geprüft. In diesem Zusammenhang wird auch überlegt, den Kindertagesstätten und Schulen Zuschüsse des Bundes für eine gesunde Ernährung zur Verfügung zu stellen.

Grundsätzlich gilt aber nach wie vor, für eine ausreichende Ernährung von Kindern sind zu allererst die Eltern verantwortlich. Allerdings müssen sie dazu auch in die Lage versetzt werden, das finanzieren zu können.

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Max Schmachtenberg
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