| Nr. 036/15
zu TOP 23 und 27: Die leistungsfeindliche Bildungspolitik von SPD, Grüne und SSW schadet den Kindern
Es gilt das gesprochene Wort
Sperrfrist Redebeginn
Aus aktuellem Anlass debattieren wir heute zum wiederholten Male über die Leistungsbewertung von Schülerinnen und Schülern. Meine Kleine Anfrage zu den Entscheidungen der Grundschulen über die Vergabe von Noten in der 3. und 4. Klasse ist eindeutig ausgefallen. 87 Prozent der Grundschulen in Schleswig-Holstein haben sich für Noten ausgesprochen. Das ist eine eindeutige Absage an das Ansinnen der Regierungsfraktionen und der Piraten, Noten aus dem Alltag der Schulen zu verbannen. Unser Antrag verfolgt einen pragmatischen Umgang mit der Leistungsbewertung unserer Kinder.
Zum einen wollen wir die Rückmeldung über die Note und zum anderen einen Bericht oder auch ein Kompetenzraster, das über die individuellen Entwicklungen des einzelnen Schülers informiert. Und das durchgängig an allen Schulen im Land. Hier haben Sie einen pragmatischen Vorschlag, der die Schulen nicht zwingt sich entweder für Noten und gegen den Bericht oder für den Bericht und gegen die Noten zu entscheiden, sondern beide Komponenten der Leistungsbewertung sinnvoll zusammenführt. Der darüber hinaus bei den Schulen und den Eltern auf eine hohe Akzeptanz stößt.
Ich erinnere hier gerne noch einmal an die Stellungnahme des Landeselternbeirates für Grundschulen und Förderzentren, der genau dieses fordert!
Ich finde es gut, dass wir mit unserem Antrag in verbundener Debatte auch noch einmal über Lesen durch Schreiben an unseren Schulen diskutieren. Bei dieser Methode schreiben die Kinder zunächst wie sie wollen und erst deutlich später werden ihre Fehler korrigiert. Inzwischen ist durch mehrere Studien eindeutig belegt, dass sich diese Methode insbesondere bei Kindern, denen das Lernen ohnehin schon schwer fällt, negativ auswirkt. Der SPD-Bildungssenator in unserem Nachbarland Hamburg hat das erkannt und diese Methode schlicht aus den Hamburger Grundschulen verbannt.
Er ist – wie wir – der Auffassung, dass es bessere Methoden gibt, um den Kindern Lesen und Schreiben zu vermitteln. Damit hat er auch Recht. Bereits in der Ausschussberatung ist klar geworden, dass es auch hier zu keiner gemeinsamen Verständigung in diesem Haus kommt. Hier dürfen die Schulen weiter so verfahren, und dann wundern wir uns, wenn die Kinder in den weiterführenden Schulen Probleme mit der richtigen Rechtschreibung haben. Ich appelliere hier noch einmal an Sie, sich von diesem Irrweg zu verabschieden, im Sinne unserer Kinder und deren Bildung!
Die gesamte Bildungspolitik dieser Legislaturperiode hat sich von dem Leistungsgedanken unserer Schulen inzwischen verabschiedet. Alle Kinder werden mit 6 Jahren eingeschult, egal ob es gut für sie ist oder nicht. Die Noten in den Schulen sollen am liebsten ganz abgeschafft werden. Eine Schullaufbahnempfehlung am Ende der Grundschulzeit gibt es nicht mehr. Klassenwiederholungen und Schrägversetzungen vom Gymnasium an die Gemeinschaftsschule und umgekehrt sollen die Ausnahme sein. Der Notendurchschnitt für den Übergang in die Oberstufe wurde auf 3 herabgesenkt. Der Anspruch an den Leistungsstandard in der Abiturprüfung für das Fach Deutsch wurde reduziert.
Alles mit dem Ziel, dass es in Schleswig-Holstein mehr Abiturienten geben soll. Das Ziel werden Sie erreichen. Die Quantität wird steigen, allerdings auf Kosten der Qualität der Bildung unserer Kinder.
Die letzten Umfragen haben deutlich gezeigt, dass die Menschen in diesem Land Ihre Bildungspolitik ablehnen. Zu Recht! Machen Sie endlich Schluss damit. Sie wollen doch immer den Dialog, dann nehmen Sie doch einfach mal die Meinung der Menschen auf und machen Sie einen ersten Schritt hin zu einer akzeptierten Bildungspolitik. Die Abschaffung der Noten ist in den Schulen deutlich abgelehnt worden. Nehmen Sie wenigstens dieses Votum der Experten in eigener Sache, nämlich das unserer Schulen an und stimmen Sie unserem Antrag zu.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel