Natur | | Nr. 231/22
TOP 8: Respektvoller Umgang mit unserer Natur
Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
sehr geehrte Abgeordnete und Gäste,
Corona hat auf uns alle und auf alle gesellschaftlichen Bereiche Einfluss gehabt. Menschen mussten zuhause bleiben, die Geschäfte und Bildungseinrichtungen wurden geschlossen, Reisen wurden abgesagt.
Doch nicht nur auf das Leben von uns allen hatte Corona Einfluss, sondern auch auf die Natur.
So gab es in den Medien weltweit zahlreiche Beiträge über ungewöhnliche Begegnungen mit Wildtieren in sonst belebten Regionen. Dabei zeigten sich nicht nur mehr Tiere als sonst, es gab auch wirkliche Überraschungen: Beispielsweise wurden Pumas in der Innenstadt von Santiago, Chile, oder Delfine in den nun ruhigen Häfen in Italien gesichtet. Und auch in zahlreichen europäischen Städten wurden mehr Wildtiere als bisher wahrgenommen.
Es gab also durchaus viele positive Einflüsse auf die Erholung der Natur in Zeiten des Lockdowns – sowohl hier in Schleswig-Holstein, als auch weltweit.
Gleichzeitig war jedoch in einer Zeit, in der viel geschlossen hatte, in der die Menschen isoliert waren, das Bedürfnis nach Natur noch größer geworden. Denn die Natur war zu dieser Zeit eben immer erreichbar und geöffnet. Und in der Natur durfte man sogar noch andere Personen treffen und war eben nicht mehr isoliert. Daher war der Drang Landschaften zu erleben, in der Natur spazieren zu gehen, zu Joggen, Wandern oder Fahrrad zu fahren verständlicherweise unglaublich groß.
Natur erleben und genießen ist etwas Wunderbares. Dazu gehört allerdings auch, dass man Natur respektiert und aufeinander Rücksicht genommen wird.
Das war jedoch insbesondere in der Nähe von Ballungszentren und attraktiven Schutzgebieten durchaus eine Herausforderung. Sonst ruhige Wälder und Landschaften waren plötzlich nicht mehr ruhig. Und wo anderenorts die Natur aufatmetet, wurde hier Natur durchaus strapaziert. Zum einen, weil einfach mehr Menschen unterwegs waren und zum anderen, weil Mensch und Hund auch noch häufiger außerhalb der Wege gingen und quer durch Wälder und Felder liefen.
Vor allem für Boden- und Heckenbrüter sowie Jungtiere aber auch für die Vegetation können die vielen querfeldein laufende Hunde und Menschen dann mancherorts zu einem Problem werden. Dazu kommen Müll, Shietbüdel oder Vandalismus.
Als Koalition ist es uns außerordentlich wichtig, dass Menschen ihre Freizeit frei in der Natur verbringen dürfen. Wir wollen Natur für alle erlebbar machen und gleichzeitig schützen.
Aus diesem Grund wollen wir die ehrenamtliche Arbeit vor Ort durch hauptamtliche Kräfte – durch Ranger - noch besser unterstützen. Beispielsweise bei der Unterstützung von Pflegemaßnahmen, die Koordination von Ehrenamtlichen und Freiwilligendienstleistenden aber auch bei der Besucherlenkungen oder Bildungsarbeit.
Denn wenn Menschen die Natur nähergebracht wird, sie aufgeklärt werden, dann versteht man Natur auch besser und schützt sie. Wenn Menschen wissen, dass zum Beispiel gerade Brut- und Setzzeit ist und geschützte Arten beispielsweise durch querfeldein laufende Personen oder freilaufende Hunde massiv gestört werden, passen sie besser auf.
Ergänzend wollen wir als Koalition auch das Wegegebot evaluieren und prüfen, wie wir auch im Wald Pflanzen und Tiere besser schützen können. Denn überall soll mit der Natur respektvoll und im Einvernehmen umgegangen werden.
Ich glaube, wenn alle aufeinander Rücksicht nehmen und sich an Regeln halten, steht der Freizeit in der Natur und dem Naturerlebnis bei gleichzeitiger Erholung von Tieren und Pflanzen in ihren Habitaten nichts im Wege. Und genau das ist unser Ziel.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel