Demenzplan | | Nr. 338/20
TOP 44: Demenzplan kontinuierlich weiterentwickelt
Es gilt das gesprochene Wort!
Anrede
Herzlichen Dank an das Sozialministerium für diesen Bericht.
Es ist erfreulich, dass die Menschen in Deutschland eine steigende Lebenserwartung haben. Diese birgt aber auch ein erhöhtes Risiko, an Demenz zu erkranken.
Im vor uns liegenden Bericht steht es schwarz auf weiß, dass mit zunehmendem Alter die Prävalenz steigt, an der Demenz zu erkranken.
Ist das Risiko zwischen 65 und 70 Jahren nur bei geringen 3% zu verzeichnen, liegt es bei den über 80-jährigen schon bei 20%.
Und bei den 90 Jahre alten Menschen wird statistisch gesehen, jeder dritte an dieser unheilbaren Krankheit leiden.
Eigentlich kennt jeder und jede von uns jemanden, der an dieser folgeschweren Krankheit leidet.
Auch meine Mutter ist betroffen und es tut weh, zu sehen, wie sie sich von Woche zu Woche und Tag zu Tag von ihrem gewohnten Leben verabschiedet.
Was mit kleinen Ereignissen und Malheuren anfing, wird irgendwann zu einem großen Problem mit hoher Belastung für die Angehörigen und die Gesellschaft.
Da sind die Hausschuhe im Kühlschrank nur der Anfang….
Deswegen ist es gut, dass es bei uns in Schleswig-Holstein schon seit 2011 das Kompetenzzentrum Demenz in Norderstedt gibt.
Seit der Hälfte der Förderperiode des Demenzplanes hat das Kompetenzzentrum die landesweite Koordinierungsaufgabe für den Demenzplan Schleswig-Holstein übernommen. Der bereits 2013 aufgestellte Demenzplan wird kontinuierlich weiterentwickelt und fortgeschrieben.
Es beteiligen sich an diesem Plan ca. 60 Akteure aus verschiedenen Berufs- und Interessenkreisen. Sie ermitteln Handlungsbedarfe und Empfehlungen.
Es werden Lücken in der Versorgung von Demenzkranken ermittelt und aufgedeckt und möglichst auch geschlossen.
Erfreulich ist hier, dass es nun endlich ein flächendeckendes Netz an Pflegestützpunkten in allen Kreisen und kreisfreien Städten gibt oder bald geben wird.
Pflegestützpunkte sind eine niedrigschwellige und zentrale Anlaufstelle für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen.
Hier werden sie kompetent beraten und informiert über mögliche wohnortnahe Unterstützungsangebote und Hilfen. Leider ist festzustellen, dass Angehörige oft zu lange zögern, um wirklich Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Wir wollen, dass die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen verbessert werden und dafür sorgen, dass die Gesellschaft sensibilisiert wird im Umgang mit Demenz.
Gerade die Pflegestützpunkte sind hierbei eine enorme Hilfe.
Der Demenzplan beschäftigt sich auch mit migrationsspezifischen Angeboten zum Thema Demenz.
An einzelnen Standorten gab es eine Schulungsreihe zum Thema „Migration und Demenz“, die von der Beratungsstelle Demenz und Pflege der AWO zusammen mit der Migrationsberatungsstelle der Wohlfahrtsverbände entwickelt wurde.
Etwa 1.770 Erkrankte mit Migrationshintergrund brauchen hier Hilfe - und das mit steigender Tendenz.
Migrationsspezifische Angebote zum Thema Demenz wurden in S.-H. landesweit durchgeführt.
Dieses wird ergänzt durch die Fortbildungen des Kompetenzzentrums Demenz, auch als sog. In House-Schulungen, wie z. B.:
- Umgang und Kommunikation mit Demenz
- Herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Demenz
- Die Beschäftigung und Aktivierung von Menschen mit Demenz
Auch in den Kommunen und Betrieben ist es mittlerweile bekannt, dass im Kompetenzzentrum Demenz erfolgreich zahlreiche Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeboten werden.
Für Verwaltungen, Gastronomie, Einzelhandel sowie Banken, Sparkassen und Handwerk.
Auch mein Fazit aus diesem Bericht ist, dass der Demenzplan Schleswig-Holstein fortlaufend umgesetzt und fortgeschrieben werden muss.
Für die Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen und für unsere alternde Gesellschaft.
Herzlichen Dank!
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel