Theater | | Nr. 271/19
(TOP 39, Rede zu Protokoll gegeben) Das kulturelle Angebot Freier Theater erhalten
Sehr geehrter Herr Landtagspräsident,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
sehr geehrte Gäste,
Mit dem Auslaufen der Richtlinie für die institutionelle Landesförderung der privaten und Freien Theater in Schleswig-Holstein zum Ende des laufenden Jahres steht nun eine Verlängerung der Richtlinie an, die dann eine Laufzeit von vier Jahren umfasst.
Wir haben in Schleswig-Holstein neben unserem Landestheater und den großen Häusern in Kiel und Lübeck eine bunte und vielfältige Theaterlandschaft. Nicht nur in Lübeck bereichern die kleinen Häuser wie das Theater Combinale, das Figurentheater, das Marionettentheater, die Taschenoper und viele andere mehr das kulturelle Angebot.
Im ganzen Land verteilt finden wir große und kleine Theaterangebote, Niederdeutsche Bühnen, sowie Improvisations- und Amateurtheater, die nicht nur für Unterhaltung sorgen, sondern ganz erheblich zur kreativen und kulturellen Bildung im schulischen und außerschulischen Bereich beitragen. Für viele von ihnen steht in den nächsten Jahren ein Generationenwechsel an und es ist heute bereits erkennbar, dass es schwer geworden ist, die Nachfolge zu sichern. Bevorzugt zieht es junge Theatermacher nach Berlin oder in andere große Städte. Ein Grund dafür ist die bestehende Förderstruktur in Schleswig-Holstein.
Der Anspruch der CDU ist und bleibt es, das kulturelle Angebot der Freien Theater zu erhalten. Es geht uns bei der Verlängerung der Förderrichtlinie also zum einen um die Stärkung der bereits etablierten Freien bzw. privaten Theater, zum anderen aber um die Förderung der Kinder- und Jugendkultur im Sinne einer kulturellen Bildung. Und es geht auch um die Möglichkeit der Förderung unkonventioneller Konzepte, Projekte und um alternative Bühnenkunst. Letztere kommen in der derzeit geltenden Förderrichtlinie zu kurz.
Wir wollen die Freien Theater im Zuge des Generationswechsels unterstützen und Anreize dafür schaffen, dass sich auch junge und innovative Gruppen für ein Kulturangebot hier bei uns im schönen Schleswig-Holstein entscheiden.
Ihnen wollen wir eine Aufnahme in die Förderung ermöglichen, damit diese sich zumindest zu Beginn ihrer Arbeit bzw. nach der Neuausrichtung auf eine stabile Grundlage stellen können, ohne dass es zu finanziellen Engpässen kommt.
Dis bisherige Förderlogik setzte zu sehr auf die Förderung von Spielstätten und Infrastruktur. Dies allein wird neuen, jungen und innovativen Bühnen und Gruppen nicht mehr gerecht. Wir bitten mit unserem Antrag die Landesregierung daher, die Förderkriterien um folgende Punkte zu ergänzen:
1. Gefördert werden sollen u.a. auch neue und junge Bühnen und Gruppen für einen kurzen Zeitraum, damit sich diese mit ihren neuen Konzepten vorstellen und etablieren können.
2. Zudem soll es eine neue Projektförderung einzelner Projekte geben können.
3. Und es soll eine Aufführungsförderung geben, damit einzelne Aufführungen gezielt gefördert werden können und auch in anderen Teilen des Landes gezeigt werden.
Über die Vergabe der Fördergelder entscheidet dann ein Fachgremium.
Theater ist und bleibt wesentlicher Bestandteil unseres kulturellen Angebotes und bereichert unser aller Leben. Theater führt zusammen und leistet einen wesentlichen Beitrag für den kulturellen Zusammenhalt. Theater bringt uns zum Lachen oder zum Weinen, macht uns nachdenklich oder stellt uns Fragen. Theater spricht seine ganz eigene Sprache. Wir sind stolz auf dieses Angebot und jedes Mal neugierig, wenn wir ins Theater gehen. Darauf wollen wir auch in Zukunft nicht verzichten. Ich bitte um Zustimmung zu unserem Antrag!
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel