Schiffsverkehr | | Nr. 129/23
TOP 32+46: Schlick ist unser größter infrastrukturelle Gegner im Wasser
Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
das Schlagloch in der Straße und der Wurzelaufbruch im Radweg sind unsere größten infrastrukturellen Gegner – an Land.
Im Wasser heißt das Problem Schlick.
Durch Verschlickungen kann unsere Infrastruktur nicht oder nicht entsprechend genutzt werden.
Das Hafenbecken 4 in Büsum beispielsweise eignet sich aktuell mehr für Wattwanderungen. Ein richtiges Hafenbecken ist das nicht.
Wir werden das ändern, zu viele Jahre ist nichts passiert.
Schleswig-Holstein hat eine besondere Verantwortung für die landeseigenen Häfen. Wir bekennen uns daher ganz deutlich zu den Häfen Büsum, Glückstadt und Husum.
Unsere Häfen sind Teil der Daseinsvorsorge und gerade regional überaus wertvoll für die wirtschaftliche Entwicklung.
Als Infrastrukturkoalition wollen wir hier anpacken und Versäumnisse der letzten Jahre aufgreifen. Gerade im Off-Shore Bereich können unsere Häfen helfen.
Mit einer umfassenden Hafenstrategie wollen wir unsere Häfen zukunftsfähig aufstellen.
Gleiches gilt für den Landeshafen Husum. Die Wassertiefen im Zulauf wollen wir wieder herstellen.
Wir fordern mit diesem Antrag die Landesregierung und auch den Bund auf, zur Wiederherstellung der Zugänglichkeit des Husumer Hafens beizutragen. Viele von ihnen wissen, dass der Husumer Hafen nur durch eine lange Zufahrt durch ein Fahrwasser zu erreichen ist. Auch hier kam es zu einem erheblichen Sedimenteintrag. Wir begrüßen daher die Anstrengungen der Bundes- und Landesregierung eine für die Hafenwirtschaft geeignete Lösung zu finden.
Das Lob für die Bundesregierung soll aber nicht ausufern, denn beim NOK läuft es gerade gar nicht.
Zwar wird eine neue Schleusenkammer mit einer erheblichen Wassertiefe gebaut, die Zufahrt davor wird aber nicht in Stand gehalten. Regelmäßig müssen Schiffe warten um auf einer Flutwelle in den NOK zu schwappen. Das ist keine Infrastruktursituation aus dem 21 Jahrhundert. Tiefgangsbeschränkungen müssen ein Ende haben. Hier muss der Bund handeln.
Das nur ein Peilboot der Wasser- und Schifffahrtverwaltung die Wassertiefen ab und an mal misst, ist ein unhaltbarer Zustand. Häufig wissen auch die Losten nicht, wie sich die aktuelle Wassertiefe darstellt.
Wir fordern daher ein schnelles Handeln. Ausreichende Wassertiefen vor dem Kanal müssen dauerhaft sichergestellt werden. Es muss regelmäßig gebaggert und gepeilt werden.
Der NOK ist die meistbefahrenste künstliche Wasserstraße der Welt und dient mit seiner Abkürzung auch dem Klimaschutz. Lassen Sie uns alles dafür tun, damit es so bleibt.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel