Gleichstellung | | Nr. 99/22
TOP 23+67: Aufhören in typischen Rollenbildern zu denken
Es gilt das gesprochene Wort!
Anrede,
die Gleichstellung der Geschlechter in und auf allen gesellschaftlichen Ebenen ist die Querschnittsaufgabe von Politik - und das in allen Bereichen. Hier ergeben sich die Handlungsbedarfe – natürlich auch für die Landesbehörden.
Um sich ein umfangreiches Bild machen zu können, bietet sich hier ein Blick in die „Strategie für das Land Schleswig-Holstein zur Gleichstellung von Frauen und Männern“ an.
Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich beim federführenden Ministerium und besonders bei der Ministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack und ihrem Team bedanken.
Wir müssen aufhören in typischen Rollenbildern zu denken und uns auf das Ziel konzentrieren „gleiche Chancen und gleiche Rechte für Frauen und Männer“ zu erreichen.
Dabei sind wir in den letzten Jahren schon einige Schritte vorangekommen und haben auch schon Einiges erreicht. Wie z.B. im öffentlichen Dienst.
Der allgemeine Verdienstabstand, der Gender-Pay-Gap von nur zwölf Prozent in Schleswig-Holstein ist damit geringer und besser als im Bundesdurchschnitt.
Aber damit wollen und dürfen wir uns nicht zufrieden geben. Wir wollen unser Ziel weiter verfolgen - und das ist die völlige Gleichstellung von Frauen und Männern in allen gesellschaftlichen Bereichen.
Hierbei muss die Bunderegierung auch wie in Schleswig-Holstein handeln. Wir können nicht Jahr für Jahr abwarten und am Equal-Pay-Day feststellen, dass sich die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen nur sehr schneckenhaft schließt.
Hier ist der Bundesgesetzgeber gefragt, entsprechende Maßnahmen, die dazu beitragen diese Lohnlücke zu schließen, auf den Weg zu bringen. Dazu gehört unserer Meinung nach auch, Familien besser zu unterstützen.
Erfolgreiche Maßnahmen, wie die Erhöhung der Kinderkrankentage sind sehr hilfreich und unterstützen die Familien direkt.
Ein weiterer wichtiger Punkt wäre aus meiner Sicht die Modifikation des Elterngeldes, das ja eine wahre Erfolgsgeschichte ist. Hier wollen wir eine Anpassung an die moderne Familienrealität erreichen.
Hier wird der Wunsch der Eltern laut, die Elterngeldmonate gerechter zwischen Frauen und Männern aufzuteilen. Es muss mehr Vätermonate geben.
Zudem, und das sehen wir auch, muss der Kündigungsschutz in dieser wichtigen gesellschaftlichen Zeit der Familien verbessert werden.
Das eigentliche A und O der Chancengleichheit ist aus unserer Sicht die Verbesserung der Möglichkeiten in der Kinderbetreuung. Auch hier haben wir bereits eine Menge mit der Kita-Reform auf den Weg gebracht.
Eltern und Kommunen werden entlastet und die Betreuungsqualität verbessert.
- In den Kitas und in der Kindertagespflege.
Gedeckelte Kita-Beiträge, die freie Platzwahl und eine einheitliche Sozialstaffel und Geschwisterermäßigung helfen den Eltern ganz konkret, insbesondere den Alleinerziehenden, zumeist ja Frauen.
Diese große Zielgruppe zu entlasten ist auch Aufgabe des Bundes. Die Besteuerung von Alleinerziehenden und Familien muss kontinuierlich angepasst werden.
Regelmäßige Anreize, die wirklich gerecht sind, brauchen wir auch in der Pflege von Angehörigen. Wir freuen uns hier auf angekündigte Initiativen des Bundes. Familienpflegezeit ist harte Arbeit.
Zudem brauchen wir flexible Ausbildungs- und Qualifizierungsprogramme für Frauen. Die Aus- und Fortbildung in Teilzeit war und ist hier ein erprobtes und erfolgreiches Mittel. Teilzeitarbeit braucht mehr Akzeptanz.
Und zu guter Letzt, müssen wir dafür Sorge tragen, die Gesundheit von Frauen und Männern zu erhalten. Deswegen müssen wir alle verfügbaren Potenziale nutzen, und ganz besonders die Gendermedizin zu stärken. Denn: Frauen zeigen oftmals andere Symptome bei Erkrankungen als Männer.
Es ist noch viel zu tun….
Also heißt es: KursHalten! Herzlichen Dank!
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel