Soziales | | Nr. 112/19
(TOP 21) Homosexualität ist keine Krankheit
Es gilt das gesprochene Wort
Anrede
Zitat: „Homosexualität ist keine Krankheit und deswegen ist sie auch nicht therapiebedürftig. Deswegen bin ich für ein Verbot der Konversionstherapie.“
Das sagte unser Bundesminister für Gesundheit, Jens Spahn, vor zwei Wochen in Berlin.
Und das sagen auch wir, die Mitglieder der Jamaika Koalition hier in Schleswig-Holstein in Kiel.
Nicht zuletzt ein Film des NDR mit dem Titel „Die Schwulenheiler“, in der ein junger homosexueller Reporter sich in eine solche Behandlung begibt, schildert die Absurdität dieser Behandlungen eindrucksvoll und lässt erahnen, was Menschen durchleben müssen, wenn sie mit solchen Therapien konfrontiert werden.
Zwar bilden solche Ärzte zum Glück eine Ausnahme, wir sind uns aber darin einig, dass wir diese Ausnahmen nicht zu akzeptieren bereit sind.
Seit 1990 hat die WHO Homosexualität von der Liste der psychischen Krankheiten gestrichen – zugegeben auch recht spät, aber sie haben diesen Schritt dann endlich gemacht.
Denn Sexualität ist weder eine Geisteskrankheit, noch moralisch verwerflich – Homosexualität ist nicht besonderes, sie ist Normalität für uns.
Versuche, Homosexualität zu reparieren, zeigen, dass dabei hauptsächlich Vorurteile im Spiel sind und nicht die notwendige Akzeptanz der Verschiedenheit.
Heterosexualität gilt bei solchen Pseudotherapien wie der Konversions- und Konfrontationstherapie als Norm und anstrebenswert.
Religiöse Vereinigungen und manche evangelikalen Freikirchen sowie streng katholische Kreise betrachten Homosexualität jedoch weiterhin als behandlungsbedürftige Krankheit.
Und besonders fatal sind diese sog. Behandlungen bei Minderjährigen. Oft ist das Bekenntnis zur eigenen Homosexualität aus deren Glaubensgründen nicht denkbar.
An diesen Stellen setzen dann diese sogenannten „Heiler“ an. Mit Seminaren, Pseudotherapien und Umpolungsversuchen, wie etwa durch stundenlanges verordnetes Porno-schauen.
Wir setzen uns auf Bundesebene dafür ein, dass Menschen mit gleichgeschlechtlicher sexueller Orientierung vor solcher Scharlatanerie künftig geschützt werden sollen.
Diese Therapien machen die vermeintlichen „Patienten krank – seelisch krank und das mit schlimmsten Folgen, wie Depression, Eigenhass und einer erhöhten Selbstmordneigung.
Wir wollen aus diesem Grund somatische und psychotherapeutische Behandlungen dieser Art verbieten, weil diese sogenannten Therapien keinerlei wissenschaftliche und therapeutische Berechtigung haben.
Im Übrigen vertritt sowohl die Bundesärztekammer diesen Standpunkt als auch der Weltärztebund sprach sich 2013 gegen diese Behandlungsarten aus – vielmehr noch: Sie warnen vor Veränderungsversuchen von Homosexuellen.
Auch machten die Ärzte deutlich, dass eben Homosexualität keine Krankheit ist. Diese angewandten „Umpolungsversuche“ sind demnach nicht nur unwirksam, schlimmer noch: Sie wirken sich negativ auf die Gesundheit aus.
Wir als Politikerinnen und Politiker können keine Garantie geben, dass es zukünftig keinen Hass gegen Homosexuelle mehr gibt und keinerlei Versuche unternommen werden mit fragwürdigen und inakzeptablen Therapien Homosexuelle umzupolen.
Aber: Was wir als Gesetzgeber tun können, machen wir heute – wir setzten uns für ein gesetzliches Verbot dieser Praktiken ein!
Nochmal: Homosexualität ist keine Sünde!
Homosexualität ist akzeptierte Normalität und nicht mehr oder weniger behandlungsbedürftig als Heterosexualität.
Diesen Scharlatanen muss das Handwerk gelegt werden.
Herzlichen Dank!
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel