Erste Hilfe | | Nr. 230/24
TOP 20: Erste Hilfe betrifft uns alle und kann Leben retten
Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrter Herr Landtagspräsident, liebe Kolleginnen und Kollegen,
erste Hilfe betrifft uns alle und kann Leben retten. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulen und Rettungsdiensten, um Schülerinnen und Schüler in Erste-Hilfe-Maßnahmen zu schulen, ist daher von großer Bedeutung.
Doch warum ist diese Zusammenarbeit so wichtig? Erste-Hilfe-Kenntnisse können in lebensbedrohlichen Situationen entscheidend sein. Sei es ein Unfall auf dem Schulhof, ein medizinischer Notfall im Klassenzimmer oder eine Notlage im privaten Umfeld – wenn Kinder und Jugendlichen wissen, wie sie richtig reagieren, steigt die Überlebenschance der Betroffenen erheblich.
Die bisherige Kooperation zwischen Schulen und Rettungsdiensten hat sich als wertvoll erwiesen. Diese befähigt junge Menschen dazu, in Notfällen richtig zu handeln. Diese Zusammenarbeit gilt es stetig zu intensivieren. In den letzten Jahren ist dies durch die Ausstattung der Schulsanitätsdienste von Seiten der Landesregierung mit Material für die Durchführung ihrer ehrenamtlichen Arbeit geschehen.
Seit dem Jahr 2024 unterstützt die Landesregierung eine Koordinierungsstelle für die Schulsanitäterausbildung sowie das Angebot der Björn-Steiger-Stiftung „Retten macht Schule“. Dieses Angebot zielt darauf ab, Lehrkräfte zu Multiplikatoren auszubilden, sodass dieses Wissen hinsichtlich der Nutzung eines Defibrillators bedarfs- und altersgerecht vermittelt werden kann.
Im Rahmen der Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter soll geprüft werden, inwieweit die intensive Zusammenarbeit mit den Rettungskräften stetig fortgesetzt werden kann. Die Ganztagsschulen bieten durch ihr Konzept eine hervorragende Möglichkeit, Erste-Hilfe-Kenntnisse nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch zu vermitteln.
Kinder verbringen mehr Zeit in der Schule und somit auch mehr Zeit in einem Umfeld, in dem sie von qualifizierten Fachkräften betreut werden. Dies bietet eine perfekte Gelegenheit, Erste-Hilfe-Training als Bestandteil des Ganztagsangebots zu integrieren. Die Angebote sollten altersspezifisch gestaltet sein, um sicherzustellen, dass die Schülerinnen und Schüler auf ihrem jeweiligen Entwicklungsstand abgeholt werden.
Besonders hervorheben möchte ich den Schulsanitätsdienst an den weiterführenden Schulen. Hier übernehmen die Rettungsdienste als Partner eine wesentliche Rolle und unterstützen die Jugendlichen intensiv.
Ein weiterer wichtiger Punkt wäre die Einführung eines verpflichtenden Erste-Hilfe-Kurses für alle Schülerinnen und Schüler in der neunten oder zehnten Klasse. Diese Maßnahme wäre ein bedeutender Schritt, um sicherzustellen, dass alle jungen Menschen, bevor sie in das Erwachsenenleben treten, über grundlegende Erste-Hilfe-Kenntnisse verfügen. Die Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten ist dabei von zentraler Bedeutung, um die Qualität und Effektivität dieser Kurse sicherzustellen.
Ein wichtiger Aspekt bei der Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten darf nicht unerwähnt bleiben: die Sichtbarkeit des Ehrenamtes in seinen unterschiedlichen Facetten für die Schülerinnen und Schüler. So schaffen wir Vorbilder, so stärken wir das Bewusstsein und wecken bestenfalls ein Interesse für gesellschaftliche und humanitäre Arbeit.
Die Einführung eines verpflichtenden Erste-Hilfe-Kurses würde nicht nur zu mehr Sicherheit an unseren Schulen führen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der gesellschaftlichen Verantwortung und Solidarität leisten. Denn Erste Hilfe zu leisten, bedeutet nicht nur, über das notwendige Wissen zu verfügen, sondern auch, den Mut und die Bereitschaft zu haben, in Notfallsituationen zu handeln.
Lassen Sie uns also gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Kinder und Jugendlichen die bestmögliche Ausbildung in Erste-Hilfe-Maßnahmen erhalten. Dies ist nicht nur eine Investition in ihre persönliche Sicherheit, sondern auch in die Sicherheit unserer Gesellschaft.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und hoffe auf Ihre Unterstützung bei der Umsetzung dieser wichtigen Maßnahmen.
Sie haben Fragen zu diesem Artikel? Sprechen Sie uns an:
Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel