Sport | | Nr. 152/19
(TOP 18) Landesregierung bietet schon jetzt Perspektiven für Spitzensportler
Es gilt das gesprochene Wort
Sehr geehrter Herr Präsident!
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Verehrte Gäste und Sportbegeisterte!
Der Sport und seine Bedeutung sind tatsächlich zu einem der Schwerpunktthemen schleswig-holsteinischer Landespolitik geworden. Und das nicht nur im Koalitionsvertrag der Jamaikaregierung.
Es vergeht kaum eine Plenartagung ohne ein sportpolitisches Thema. Das ist das beste Zeichen dafür, dass der Sport in schleswig-holsteinischen Landtag eine Stimme bekommen hat.
Einige Versprechungen werden auch schon umgesetzt: Ganz nach dem Motto: „Aus der Breite in die Spitze“ haben wir gemeinsam mit dem Landessportverband – insbesondere über die Sanierungsoffensive Sportstätten – den Breitensport in den Mittelpunkt unserer Initiativen gestellt.
Die Rahmenvereinbarung zwischen Sozialministerium, Bildungsministerium und dem Landessportverband ist wichtig für das gemeinsame Ziel, mehr Sport und Bewegung in Kitas und Schulen zu bringen.
Und mit den ersten Ergebnissen der Befragung zu den Sportbedarfen in unserem Land werden die ersten Schritte für die wissenschaftlich begleitete Landessportentwicklungsplanung sichtbar.
Im Rahmen dieser Planung wollen wir den Blick sowohl auf den Breiten- und Gesundheitssport wie auch den Leistungs- und Spitzensport legen. Denn sowohl der Breiten – wie auch der Spitzensport – haben für uns eine hohe Bedeutung, aber eben auch der Nachwuchsleistungssport.
Und keine Sorge:
Jetzt komme ich zum Thema der heutigen Debatte:
In der Begründung zum Antrag unterstreichen auch Sie als SPD die hohe Bedeutung des Sports in seiner gesamten Breite für die Gesellschaft. Und ich freue mich, dass wir insoweit an einem Strang ziehen.
Der Antrag selbst fokussiert sich dann aber allein auf den Ausbau beruflicher Perspektiven für den Spitzensport.
Dabei ist Spitzensportförderung Bundessache. Ländersache hingegen ist die Nachwuchsförderung. Genau die dürfen wir nicht ausblenden.
Darüber hinaus finde ich, dass in Schleswig-Holstein von dem, was sie einfordern, vieles bereits gemacht wird.
Ein Blick auf die Internetseite des Innenministeriums verdeutlicht das anschaulich. Unter dem Link „Duale Karriere im Sport“ finden sich neben vielen Angeboten unter anderem Hinweise zu Ausbildungsplätzen für Spitzensportlerinnen und -sportler in der Landesverwaltung.
Diese Landesregierung bietet also schon heute zur Stärkung der dualen Karriere im Spitzensport Ausbildungsplätze an.
Die bestehenden Angebote werden individuell auf die Bedarfe der Sportlerinnen und Sportler abgestimmt und sind in Kombination mit Stellen in beinahe jedem Bereich der Landesverwaltung möglich. Beispielhaft haben wir in unserem Alternativantrag auf die Landespolizei verwiesen.
Dagegen erscheint die Bereitstellung eines Pools von 5 Stellen vergleichbar unflexibel.
Unabhängig davon ist es für mich auch nicht sinnvoll, kurzfristig so einen Pool einzurichten, ohne das dazu gehörige Konzept abzuwarten. Das können wir nicht unterstützen.
Und ja, vielleicht können und müssen wir an der ein oder anderen Stelle besser werden. Aber genau darum ist die lückenlose Talentförderung von der Breite in die Spitze doch auch Gegenstand der konzeptionellen Arbeiten zum Sportland Schleswig-Holstein.
Übrigens gibt es auch im Hinblick auf die Privatwirtschaft bereits eine gemeinsame Erklärung zwischen den Ländern, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag und dem Deutschen Olympischen Sportbund „Spitzensport und Karriere in IHK-Berufen“. Mit der Auszeichnung spitzensportfreundlicher Betriebe werden auch hier tatsächliche Anreize geschaffen.
Deswegen können wir Ihren Antrag leider so nicht annehmen.
Ihre Initiative ist dennoch eine gute, denn es gibt uns die Chance die bereits bestehenden Angebote hier im Parlament noch einmal zu vergegenwärtigen. Und es erscheint durchaus sinnvoll, am Beispiel der Landespolizei klarstellende Handlungsanweisungen zur Förderung von Nachwuchsleistungs- und Spitzensport zu verfassen.
Ich bitte um Überweisung in den Innen- und Rechtsausschuss.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel