Tiertransporte | | Nr. 157/20
TOP 17: SSW-Initiative kann nicht gewollt sein
In seinem heutigen (07.05.2020) Redebeitrag zum SSW-Antrag der zeitlichen Begrenzung von Tiertransporten verwies der agrarpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Schleswig-Holstein zunächst auf eine umfangreiche Anhörung des Landtages zu Tiertransporten im Mai 2019. Dort seien zu Recht Mängel festgestellt worden, die man inzwischen auch teilweise abstellen konnte. Einige dieser Routen wurden überprüft und jetzige Genehmigungen an deren Tauglichkeit gekoppelt. Allerdings bezog sich die Anhörung nur auf die kleine Gruppe von Zuchttieren.
„Die Transportzeit inländisch auf vier und international auf acht Stunden zu begrenzen, wäre das Aus für die Viehhaltung in Schleswig-Holstein!“
Als Beispiele nannte Rickers:
- Unser Land werde zu 75 % mit Eiern selbst versorgt, aber nur, weil die Küken aus Niedersachsen importiert und auch dorthin – auf Grund der Schlachtkapazitäten – wieder zurück transportiert würden. Boden- und Freilandhaltung sowie Hühnermobile wären dann in Schleswig-Holstein kaum noch möglich.
- Ein Großteil der in Schleswig-Holstein aufgezogenen Schafe werde zum Schlachten – auch auf Grund der Kapazitäten – nach Nordrhein-Westfalen transportiert. Hier würde die Vier-Stunden-Regelung die Schafhaltung im Lande gefährden.
- Im Ausland gezüchtete und zum Aufwachsen nach Schleswig-Holstein transportierte Pferde wären auch von einer Vier-Stunden-Regelung betroffen. Pferdehaltung und Zucht in Schleswig-Holstein wären gefährdet.
- Vergleichbares gilt für Haltung und Transport von Schlachtschweinen. Von einer solchen Regelung wäre auch Dänemark betroffen, das jährlich 5 Millionen Ferkel durch unser Land transportiert. Diesen „Transportstopp“ müsse der SSW mit der dänischen Regierung besprechen!
- Allein die aktuell 14-tägige Schließung des Schlachthofes in Kellinghusen habe gezeigt, welche Kapazitätsprobleme auch der Wegfall nur eines einzigen Betriebes verursachen könne.
- Weidemast an der Westküste mit hochwertigen Fleischrindern aus Mittel- und Ostdeutschland wäre nicht mehr möglich.
„All dieses kann in seiner Entwicklung nicht gewollt sein und so ist die Ablehnung des SSW-Antrages nur konsequent,“ so Rickers.
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Max Schmachtenberg
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