Prävention | | Nr. 145/24
TOP 15: In Sachen Prävention sind wir in Schleswig-Holstein gut aufgestellt
Es gilt das gesprochene Wort!
Werner Kalinka, sozialpolitischer Sprecher sprach in Vertretung des gesundheitspolitischen Sprechers Hauke Hansen in der Landtagsdebatte zur Prävention:
Es macht Freude zu sehen, was in unserem Land schon alles angeboten und auch angenommen wird!
Unsere Kommunen übernehmen – entsprechend der Aufgabenzuteilung im Grundgesetz – eine Schlüsselfunktion in der Gesundheitsförderung. Für den fortwährenden Einsatz möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bedanken, dieser ist unglaublich wertvoll. Die Akteurinnen und Akteure vor Ort wissen genau, wo die Probleme in ihrer Nachbarschaft liegen und auch wie man einzelne Bevölkerungsgruppen lokal optimal erreicht. Daher halte ich auch lokal zugeschnittene Projekte für absolut sinnvoll.
Auch die quartalsweise tagende Steuerungsgruppe spielt eine wichtige Rolle: Neben den gesetzlichen Krankenversicherungen sind hier auch die Ersatzkassen, die Pflegekassen, die Träger der Unfall- und Rentenversicherung und das Gesundheitsministerium beteiligt.
Seit dem Präventionsgesetz von 2015 haben allein die gesetzlichen Krankenversicherungen bis 2022 150 Projekte und Programme bei uns angepackt. Die Landesregierung hat zwischen 2015 und 2022 über 128,5 Millionen Euro in Präventionsmaßnahmen investiert. Dabei stieg der jährliche Etat von 12,5 Millionen Euro im Jahr 2015 auf 22,3 Millionen Euro im Jahr 2022. Das waren Investitionen in die Zukunft und das ist genau der richtige Weg!
52 Prozent der im Bericht aufgeführten Maßnahmen betreffen das Handlungsfeld „Gesund aufwachsen“. Das wir diese Altersgruppe, also Kinder und Jugendliche, besonders im Fokus haben, ist sinnvoll und richtig! Die Pandemie hat unsere Kinder und Jugendlichen hart getroffen. Sie mussten monatelang auf Freunde, Hobbys und den normalen Schulunterricht verzichten. Die Landesregierung hat schnell gehandelt und ein Sofortprogramm für Kinder und Jugendliche mit 10 Millionen Euro Volumen auf den Weg gebracht.
Vor wenigen Tagen ging durch die Presse, dass im Bereich Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen, auch Koma-Saufen genannt, die Fallzahlen im Land erfreulicherweise deutlich rückläufig sind. Jetzt kann man sich lange streiten, woran das genau liegt. Zweifelsfrei sind es viele Faktoren. Und natürlich werden auch einzelne Präventionsmaßnahmen eine Rolle spielen. Hier dürfen wir jetzt mit unseren gemeinsamen Anstrengungen nicht nachlassen.
Heute leiden immer mehr Menschen an chronischen Krankheiten mit schwerwiegenden Folgen, wie etwa Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes und Krebs. Die Erkrankungen werden häufig durch den Lebensstil begünstigt, wie zum Beispiel durch zu wenig Bewegung, schlechte Ernährung, Rauchen und Alkohol. Wir müssen quer durch alle Lebensbereiche ansetzen, damit wir diesem gesamtgesellschaftlichen Problem wirksam begegnen können.
Erhöhten Handlungsbedarf sehe ich persönlich im Bereich der psychischen Erkrankungen. Die individuellen und gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen sind gewaltig, die Behandlungskapazitäten sind begrenzt, lange Wartezeiten sind Fakt und die Legalisierung von Cannabis wird die Situation noch weiter verschärfen. Jeder hier investierte Euro ist gut angelegt!
Lassen Sie es mich zusammenfassen: In Sachen Prävention sind wir hier in Schleswig-Holstein gut aufgestellt. Die Neuausrichtung der Präventionsstrategie ist dabei der richtige Weg, um herauszufinden, wie man Prävention noch besser machen kann. Schon jetzt folgen wir den Empfehlungen der Nationalen Präventionskonferenz. Schleswig-Holstein setzt in der Zukunft auf eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Krankenversicherungen, Kommunen und anderen Akteurinnen und Akteure. So können wir gemeinsam Präventionsmaßnahmen besser abstimmen und durch Synergien profitieren. Lassen Sie uns parteiübergreifend anpacken und Schleswig-Holstein hier weiter voranbringen.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel