Jugendberufsagenturen | | Nr. 372/22
TOP 11: Wir wollen sichergehen, dass kein Jugendlicher auf dem Weg von der Schule ins Berufsleben vergessen wird
Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
„Wir wollen in allen Regionen des Landes Jugendberufsagenturen als effizientes Unterstützungssystem einrichten", so haben wir es im Mai dieses Jahres in den Koalitionsvertrag geschrieben.
Nachdem in den vergangenen Jahren in elf Kreisen und kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins Jugendberufsagenturen aufgebaut wurden, die an 21 Standorten vertreten sind, müssen wir nun dafür sorgen, dass die Jugendberufsagenturen von den Jugendlichen, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, auch wirklich aufgesucht werden.
Wir müssen dafür sorgen, dass junge Menschen bei ihrem Übergang von der Schule in den Beruf gefördert und begleitet werden. Wir müssen für eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten im Übergangsbereich sorgen. Sozusagen ein Übergangsmanagement schaffen.
Aus den vorgeschlagenen Maßnahmen der Evaluation aus dem Jahr 2019, geht unter anderem hervor, dass ein überregionaler Austausch zum Beispiel durch einen gemeinsamen Fachtag empfohlen wird.
Bisher tauschen sich vor allem die Koordinatoren der verschiedenen Regionen untereinander aus. Da jedoch aus verschiedenen Rechtskreisen, Verbänden, Agenturen und Trägern Verantwortliche an der Umsetzung der Jugendberufsagenturen und am Übergang von der Schule ins Berufsleben beteiligt sind, ist es nur von Vorteil durch einen gemeinsamen Fachtag, einen überregionalen Austausch zu ermöglichen.
Zudem fördert ein gemeinsamer Fachtag, oder auch turnusmäßige Treffen, einen kontinuierlichen Wissenstransfer in alle Richtungen.
Es gestattet, bedarfsbezogen gemeinsame Lösungsvorschläge für überregionale Fragestellungen zu erarbeiten.
Weitere Regionen können frühzeitig in den Austausch mit anderen Landkreisen treten, um Anregungen für den Aufbau von Jugendberufsagenturen zu sammeln.
Auf einer Fachtagung findet Austausch statt, der vorbereitend für neue Jugendberufsagenturen von großem Vorteil ist, da aus Fehlern anderer profitiert werden kann, diese zukünftig vermieden beziehungsweise Fehlerquellen berücksichtigt werden können. Verschiedene Prozesse in den Jugendberufsagenturen können dadurch optimiert werden. Ideen anderer Kreise aufgegriffen, gemeinsam ausgearbeitet und finalisiert werden.
Um das Know-how aller beteiligten Bereiche bestmöglich zu nutzen und die Realisierung neuer Jugendberufsagenturen zu beschleunigen, ist so ein Fachtag, oder auch turnusmäßige Treffen, unabwendbar. Er ist aber genauso zwingend erforderlich, um ein Übergangsmanagement für die Jugendlichen zu besprechen, zu finalisieren und in den Kreisen besser zu realisieren.
Wir wollen ein Bewusstsein für die Notwendigkeit einer flächendeckenden Verfügbarkeit der Jugendberufsagenturen schaffen. Wir wollen sicher gehen, dass kein Jugendlicher auf dem Weg von der Schule ins Berufsleben vergessen wird, auf sich allein gestellt bleibt, zurückbleibt.
Der Landtag bittet daher die Landesregierung unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus der Evaluation aus dem Jahr 2019, das Konzept der Jugendberufsagentur flächendeckend und auf einem durchgehend hohen Niveau in allen Kreisen und Kreisfreien Städten zu befördern.
Der Landtag bittet die Landesregierung zusammen mit den kommunalen Spitzenverbänden, den Schulträgern, den bestehenden Jugendberufsagenturen, der Agentur für Arbeit, den Kammern sowie weiteren hier tätigen Organisationen und Verbänden eine Fach- und Vernetzungstagung zur „Stärkung des Übergangsmanagements durch Jugendberufsagenturen“ durchzuführen.
Die Fach- und Vernetzungstagung soll Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, wie das Übergangsmanagement – und dabei auch die Rolle der Jugendberufsagenturen - frühzeitig und flächendeckend in allen Kreisen und kreisfreien Städten weiterentwickelt werden kann.
Dabei sind auch die bisherigen Ablehnungsgründe der Kreise in Schleswig-Holstein zu thematisieren und in den Prozess miteinzubeziehen.
Die Fach- und Vernetzungstagung soll das gemeinsame Verständnis von Jugendberufsagenturen weiterentwickeln und den Aufbau weiterer Jugendberufsagenturen unterstützen. Damit wird auch ein Beitrag gegen den vielfach vorherrschenden Fachkräftemangel in vielen Bereichen der Wirtschaft geleistet.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel