Gesundheitsberufe | | Nr. 61/24
TOP 11: Berufsgruppen stärken - Pakt für Gesundheits- und Pflegeberufe vorantreiben
Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
sehr geehrte Damen und Herren,
im Koalitionsvertrag haben CDU und Grüne 2022 beschlossen, einen „Pakt für Gesundheits- und Pflegeberufe in Schleswig-Holstein“ einzurichten.
Mit diesem Pakt wollen wir als Koalition das dringende Problem des Fachkräftemangels aktiv angehen. Zudem sollen die Bedingungen in den Bereichen Ausbildung und Studium für Gesundheits- und Pflegeberufe weiter verbessert und die Ausbildungsplätze an den zukünftigen Bedarf angepasst werden.
Personalmangel in einzelnen Arbeitsfeldern soll frühzeitiger erkannt werden. Grundlage für konkrete Maßnahmen ist primär die Richtlinie über die Förderung von Projekten und Maßnahmen zur Fachkräftesicherung vom 15.05.2023.
Nachdem diese Richtlinie verkündet wurde, fand am 28.06.2023 die konstituierende Sitzung zu diesem Pakt statt. An dieser Sitzung nahmen 83 Fachleute aus dem Gesundheits- und Pflegebereich teil, die 59 verschiedenen Einrichtungen und Behörden angehören.
Die Zusammensetzung dieser vielfältigen Gruppe spiegelt, meiner Meinung nach, den gesamten Pflege- und Gesundheitsbereich unseres Landes sehr gut wider. Es wurden sieben Arbeitsgruppen gebildet, die verschiedene Themenfelder bearbeiten und konkrete Lösungswege aufzeigen werden. Jährlich soll es ein persönliches Treffen in großer Runde geben.
Meine Damen und Herren, wir sind hier als Land Schleswig-Holstein auf einem sehr guten Weg. Wir handeln vorausschauend.
Nun liegt uns heute ein Antrag der SPD zur Beratung vor, der alle drei Jahre einen umfangreichen Bericht an das Parlament für einen Teil der im Pakt für Gesundheits- und Pflegeberufe enthaltenen Berufsgruppen fordert.
Lassen Sie mich klarstellen:
Natürlich unterstützen alle Fraktionen in diesem hohen Haus die Verbesserung der Bedingungen für Auszubildende und Studierende. Und selbstverständlich findet keiner von uns den Fachkräftemangel bei Kranken- und Altenpflegerinnen oder Ärztinnen und Ärzten gut. Der von der SPD vorgelegte Antrag wird uns bei der Verbesserung der Situation für Auszubildende und Studierende und beim Kampf gegen den Fachkräftemangel nach Einschätzung von CDU und Grünen aber nicht weiterhelfen.
Der im Antrag geforderte Bericht führt zu einer Doppelung von vielen gleichen Fakten, die aus dem „Pakt für Gesundheits- und Pflegeberufe“ bereits bekannt sind. Wir reden immer über den Abbau von Bürokratie und die Verschlankung von Prozessen, lassen Sie uns diese Aussagen auch ernst nehmen und keine unnötigen Doppelstrukturen schaffen.
Wir legen Ihnen heute einen Alternativantrag vor. Darin schlagen wir vor, dass die Landesregierung regelmäßig aus den verschiedenen Arbeitsgruppen des Paktes an den Sozialausschuss berichtet.
Grundlegende Informationen für die Arbeit in den Arbeitsgruppen, wie der aktuelle und der zukünftig vermutete Bedarf an Fachpersonal, soll auch dem Sozialausschuss bereitgestellt werden. Daneben wollen wir die Zusammenarbeit zwischen den Berufen im Gesundheits- und Pflegebereich überall stärken.
Hier sehen wir Chancen, die Versorgungsqualität für die Bevölkerung, auch durch Synergieeffekte, zu verbessern und Wartezeiten zu verkürzen. Jeder Mensch soll schnell und gut gesundheitlich unterstützt werden, egal ob er auf dem Land oder in der Stadt wohnt.
Auch innovative, telemedizinische Angebote können dazu beitragen. Gerade für unsere ländliche Regionen werden digitale Lösungen dazu führen, eine hochwertige Gesundheitsversorgung wohnortnah zu ermöglichen. Final wollen wir Ärztinnen und Ärzte entlasten, indem geeignete Aufgaben, die bisher nur Ärzte machen durften, auf andere Gesundheitsberufe übertragen werden.
Meine Damen und Herren,
unsere Bevölkerung wird immer älter und der Fachkräftemangel ist in Gesundheits- und Pflegeberufen präsenter denn je und wird es auch in Zukunft sein. Der Pakt für Gesundheits- und Pflegeberufe ist ein guter Weg!
Stimmen Sie für den Alternativantrag von CDU und Grünen.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Sie haben Fragen zu diesem Artikel? Sprechen Sie uns an:
Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel