Denkmal | | Nr. 211/22
Tag des offenen Denkmals
Der denkmalpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Dr. Hermann Junghans, ruft dazu auf, den „Tag des offenen Denkmals“ für Besuche zu nutzen und einen eigenen Eindruck von der Bedeutung unserer Denkmale zu gewinnen.
„Die Sensibilität für Denkmalfragen hat in den letzten Jahrzehnten fast überall zugenommen, auch wenn manche Entscheidungen umstritten sind.“, sagte Junghans. Es scheint, laut Junghans, dass bei privaten Bauherren auch mal strengere Maßstäbe zur Anwendung kämen als bei öffentlichen Bauvorhaben, zum Beispiel bei der geplanten teilweisen Zerstörung mittelalterlicher Bausubstanz für den Ausbau des Buddenbrookhauses in Lübeck.
Der Lübecker Abgeordnete Junghans möchte, dass die Denkmalbehörden effektiver arbeiten können: „Es müssen sinnvollere Schwerpunkte gesetzt werden und die Denkmalbehörden sollen sich auf den Schutz bedeutender Denkmale konzentrieren können.“ Zu überlegen sei deshalb, den Denkmalbehörden die Möglichkeit einzuräumen, eine Unterschutzstellung nach Bedeutungsgraden vorzunehmen.
„Ein Denkmal mit einer großen nationalen Bedeutung muss von Beginn an einen hohen Schutzstatus haben. Das Lübecker Holstentor ist ganz offensichtlich schützenswerter als die meisten Industriemerkmale. Bei allen Denkmälern ist die Erhaltung zwar wünschenswert, aber notfalls kann bei weniger bedeutsamen Denkmalen eine ordnungsgemäße Abwägung der Belange auch mal gegen ein Denkmal erfolgen“, so Junghans.
Bei Denkmalen die als besonders bedeutend unter Schutz gestellt werden, sei eine Abwägung zu Lasten des Denkmals dann grundsätzlich ausgeschlossen. Bei Denkmalen mit deutlich geringerer historischer Bedeutung müsse die Abwägung schneller als bisher zu Gunsten anderer wichtiger Belange erfolgen können. Arbeitsaufwändige Abwägungen der Denkmalbehörden könnten sich dann auf die Denkmale mit mittlerer historischer Bedeutung konzentrieren.
Sie haben Fragen zu diesem Artikel? Sprechen Sie uns an:
Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel