Dr. Johann Wadephul (ehemaliger Abgeordneter)

07.07.2008 | Nr. 251/08

Staatskirchenvertrag mit der Katholischen Kirche auf gutem Weg

Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Dr. Johann Wadephul, MdL, zeigt sich nach seinem Treffen mit Papst Benedikt XVI. in Rom am 3. Juli 2008 überzeugt, dass die Verhandlungen zum Staatskirchenvertrag zwischen dem Land Schleswig-Holstein und dem Heiligen Stuhl bald abgeschlossen werden. „Wir sind auf einem guten Weg und ich bin zuversichtlich, dass wir in diesem Jahr den vorliegenden Vertragsentwurf ratifizieren“, so Wadephul heute (07. Juli) in Kiel.
Im neuen Staatskirchenvertrag würden grundlegende Angelegenheiten der Beziehung zwischen der Katholischen Kirche und dem Bundesland Schleswig-Holstein festgelegt.
Der Vertragstext entspräche den heutigen Voraussetzungen und sei den Vorstellungen beider Seiten angepasst worden. Als besonderen Punkt unterstrich Wadephul die Formulierungen zum Religionsunterricht an den Schulen in Schleswig-Holstein.
Derzeit wird der seit 1957 geltende Staatskirchenvertrag mit der Nordelbischen Kirche analog auf die Katholische Kirche angewandt. „Ich unterstütze den Wunsch des Heiligen Stuhls nachdrücklich, einen eigenen Vertrag zu schließen. Das unterstreicht unsere guten Beziehungen zum Vatikan“ erklärte Wadephul weiter. Auch das Land habe ein Interesse an einer tiefer gehenden Partnerschaft. Das gelte besonders aufgrund der Trennung von Staat und Kirche. Er teile deshalb die Auffassung des Heiligen Stuhls, dass der Staatskirchenvertrag eine unbefristete Gültigkeit haben sollte.
Wadephul wies abschließend darauf hin, dass die schleswig-holsteinischen Nachbarländer Hamburg (im Jahr 2005), Mecklenburg-Vorpommern (1997) und Niedersachsen (1965) bereits Staatsverträge mit der Katholischen Kirche geschlossen hätten. „Es ist an der Zeit, dass wir aufschließen“, forderte der Fraktionsvorsitzende.