Prävention und Aufklärung sind das A&O im Umgang mit HIV
Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember erklärt der gesundheitspolitische Sprecher Hauke Hansen:
„In Deutschland leben derzeit etwa 90.000 Menschen mit HIV. In Schleswig-Holstein leben im Jahr 2021 davon ungefähr 2000 Menschen. Durch medikamentöse Behandlung kann die Vermehrung der Viren im Körper unterdrückt werden, was eine spätere AIDS-Erkrankung in der Regel verhindert. HIV-Erkrankte können so – jahrelanger Forschung sei Dank – aus medizinischer Perspektive ein nahezu normales Leben führen. Dennoch sind die Betroffenen immer wieder bestimmten gesellschaftlichen Stigmatisierungen ausgesetzt, welche auf keiner wissenschaftlichen Grundlage basieren, aber jedes Mal psychischen Stress zur Folge haben. Die Diskriminierung von HIV-Erkrankten ist nicht akzeptabel und brauch ein klares Stopp-Schild der Solidargemeinschaft.
Außerdem wissen rund 10 Prozent der Betroffenen nichts von ihrer Krankheit. Eine rechtzeitige Behandlung bleibt im Zuge dessen aus. All dies zeigt auf, dass Prävention und Aufklärung weiterhin an erster Stelle stehen müssen. Die Thematik gehört in die Mitte der Gesellschaft, um so die Menschen nachhaltig zu sensibilisieren. Der Welt-Aids-Tag leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Das diesjährige internationale Motto „let communities lead“ verdeutlicht, dass wirksame HIV-Prävention und Arbeit mit HIV-Erkrankten, nur in Zusammenarbeit mit deren Communities gelingen kann.
Danken möchte ich am Weltaidstag auch der Aidshilfe Schleswig-Holstein und ihren regionalen Aidshilfen in Flensburg, Nordfriesland, Kiel, Neumünster und Lübeck, die mit ihrer Aufklärungsarbeit und ihrer Beratung von Menschen mit HIV einen so wichtigen Beitrag leisten.
Am heutigen Tag darf man auch nicht unerwähnt lassen, dass sich die medizinische Versorgung von HIV-Betroffenen global weiterhin sehr ungleich gestaltet. Das Epizentrum von AIDS-Erkrankungen liegt nicht in Europa, sondern in Subsahara-Afrika. Diese Disparitäten zu überwinden, muss hartnäckiges Ziel der Weltgemeinschaft bleiben.
Seit Beginn der Epidemie sind weltweit um die 40 Millionen Menschen an der Folgekrankheit AIDS verstorben. Auch jenen gedenken wir am 1. Dezember“, so Hansen.
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Max Schmachtenberg
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