Deutsche Krankenhausstudie | | Nr. 212/24
Krankenhausstudie offenbart desaströse Verhältnisse
Die gestern vorgestellte Deutsche Krankenhausstudie 2024 von Roland Berger zeigt deutlich, dass die Insolvenzgefahr für Kliniken bundesweit erneut gestiegen ist. Hierzu erklärt der gesundheitspolitische Sprecher, Hauke Hansen:
„Laut der Studie geben 70 Prozent aller Kliniken an, das Jahr 2024 höchstwahrscheinlich mit einem Defizit abzuschließen. Bei den kommunalen Häusern sind es sogar 84 Prozent. Gegenüber 2023 ist das eine weitere Steigerung auf einen traurigen, historischen Höchststand“, so Hansen.
Tatsächlich dürfte die Quote gegenüber der Meldung sogar noch höher sein. Hansen dazu: „Bei einigen Häusern sind die Gebäude im direkten Eigentum der Kommunen, die Krankenhausgesellschaft ist nur Mieterin. In der aktuell höchst schwierigen Zeit verzichten Kommunen jetzt teilweise auf Mietzahlungen, wodurch sich die bilanzielle Lage der Krankenhausgesellschaft verbessert. In der Gesamtsumme ändert sich aber nichts an der Wirtschaftlichkeit der Standorte.
Durch die unzureichende Finanzierung der Betriebskosten ist es längst „fünf nach zwölf“ für viele Häuser. Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat sein Versprechen, die Landesbasisfallwerte bundesweit um jeweils 4 Prozent anzuheben, bislang nicht eingehalten. Lauterbachs nicht gehaltene Zusagen sollten auch von den Abgeordneten der Ampel-Fraktionen nicht länger stillschweigend hingenommen werden. Der für die Volkswirtschaft insgesamt entstehende Schaden durch Insolvenzverfahren in diesem Bereich ist dem Bundesgesundheitsminister offensichtlich völlig egal. Hinzu kommt, dass drohende oder bestehende Insolvenzen auch nicht spurlos an den Beschäftigten der Krankenhäuser vorüber gehen und nicht für die Attraktivität der Arbeit im Krankenhaus sprechen, egal ob es sich um medizinische oder administrative Aufgaben handelt. Für die stationäre Versorgung in Deutschland sind dies desaströse Voraussetzungen“, so Hansen abschließend.
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Max Schmachtenberg
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