Krankenhäuser | | Nr. 568/16
Krankenhäuser und Patienten brauchen keine Chronistin, sondern eine Gestalterin
Die sozialpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Katja Rathje-Hoffmann, erklärt zum heute (13. Dezember 2016) vorgestellten Krankenhausplan:
„Der Krankenhausplan kommt nicht nur ein Jahr zu spät. Die Sozialministerin hat sogar eine weitere Chance vertan, die Krankenhausversorgung für die Menschen in Schleswig-Holstein zu gestalten. Erst schafft sie es nicht, in dieser Legislaturperiode ein Krankenhausgesetz auf den Weg zu bringen und damit den Koalitionsvertrag umzusetzen. Jetzt legt sie einen Krankenhausplan vor, der noch nicht einmal diesen Namen verdient. Die 83 Seiten sind kein Konzept für die nächsten Jahre, sondern eine alleinige Beschreibung des derzeitigen Ist-Zustandes.“
Besonders am Beispiel der Geburtshilfe offenbare sich die Plan- und Hilflosigkeit der Ministerin.
„Es ist leider eine Tatsache: Der demografische Wandel hat Auswirkungen auf die Anzahl der Geburtshilfestationen im Land. Anstatt den Krankenhausplan zur Entwicklung einer Perspektive für die Geburtshilfe im Land zu nutzen, hält Alheit lediglich fest, was die Krankenhäuser mit den Schließungen bereits begonnen haben. Und zusätzlich streicht sie auch noch die Geburtshilfe und Gynäkologie aus der Regelversorgung. Wir brauchen endlich ein Landeskrankenhausgesetz, mit dem die Krankenversorgung im gesamten Land gesteuert wird. Das wird die CDU nach der Regierungsübernahme auf den Weg bringen“, betont Rathje-Hoffmann.
Zudem habe die Ministerin aus Entwicklungen der Vergangenheit nichts gelernt, kritisiert die Sozialpolitikerin.
„Gerade das Beispiel Niebüll/Flensburg hätte der Sozialministerin eine Lehre sein müssen. Wenn eine Geburtsstation schließt, heißt es nicht, dass es keine Geburten mehr gibt. Es bedeutet, dass die Entbindungen meistens in einem anderen Krankenhaus erfolgen. Dafür müssen diese auch vorbereitet sein. Weil die Ministerin aber keinen Plan hat, leidet am Ende die gesamte Krankenhausversorgung in Schleswig-Holstein. Krankenhäuser und Patienten brauchen keine Chronistin, sondern eine Gestalterin“, so Rathje-Hoffmann.
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Max Schmachtenberg
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