Lernmittel | | Nr. 266/20
Jamaika macht Lernmittel zum Thema im Plenum
„Schon in der vergangenen Legislaturperiode hat sich der Bildungsausschuss intensiv mit der Finanzierung von Lernmitteln auseinandergesetzt. Dieser Dialog wurde in dieser Legislaturperiode fortgesetzt. Die Jamaika-Koalition hat nun einen Antrag zum Umgang mit der fraktionsübergreifenden Befassung im Ausschuss vorgelegt. Dieser Antrag wird im kommenden Plenum des Landtages diskutiert.
Gerade für einkommensschwache Familien wurde bei den Lernmitteln durch die Weiterentwicklung des Teilhabepakets viel erreicht: Eltern werden durch den Wegfall des Eigenanteils für die Schülerbeförderung entlastet und der Zuschuss für Mittagsverpflegung ist durch eine Initiative aus Schleswig-Holstein bundesweit eingeführt worden. Es werden die Kosten für Klassenfahrten übernommen und es gibt Unterstützung für Nachhilfeangebote unabhängig von den Schulleistungen. Für die Zukunft ist es aber unser Ziel, eine Dynamisierung der Leistungen für Lernmittel zu erreichen. Daher machen wir uns auf Bundesebene für eine Weiterentwicklung des Teilhabepaktes stark.
Gerade die aktuelle Coronapandemie hat uns gezeigt, wie wichtig die zügige Digitalisierung in Schulen ist. Deshalb wollen wir mit zusätzlichen Millionen vom Land und vom Bund zum Digitalpakt in der Zukunft sicherstellen, dass jeder Schüler und jede Schülerin in Schleswig-Holstein Zugang zu digitalen Endgeräten hat, mit denen auch zu Hause gearbeitet werden kann. Gerade dadurch entlasten wir auch Kinder aus sozial schwachen Familien. Gleichzeitig mit der fortschreitenden Digitalisierung wollen wir kritisch überprüfen, welche Lernmittel – zum Beispiel Atlanten oder Taschenrechner – erhebliche Bedeutung für den persönlichen Gebrauch haben und wodurch zum Beispiel über digitale Lösungen Ausgaben dafür eingespart werden können.
Viele Entscheidungen, die die Lernmittelkosten betreffen, werden in den Kommunen und Schulen vor Ort getroffen. Hier werden zum Beispiel die Kostenbeiträge für die Schülerbeförderung und Klassenfahrten, das Kopiergeld und die Ausstattung in der digitalen Bildung entschieden. Wir wollen für diese Bereiche Empfehlungen erarbeiten, die als Orientierung dienen sollen. Daneben wollen wir, dass sich Lehrkräfte untereinander intensiver zu diesen Themen abstimmen. Gleichwohl bleiben wir aber auch bei der Auffassung, dass sich Eltern, die sich dies leisten können, auch an den Bildungskosten ihrer Kinder beteiligen sollten.“
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel