Ursula Sassen (ehemalige Abgeordnete)

15.07.2009 | Nr. 258/09

Freiberuflichkeit der Ärzte und flächendeckende Versorgung gehören zusammen

Die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Ursula Sassen, hat anlässlich der heutigen (15. Juli) Ärztedemonstration vor dem Kieler Landeshaus festgestellt, dass für die CDU-Fraktion die Freiberuflichkeit der Ärzte eine unerlässliche Voraussetzung für die Flächendeckende ärztliche Versorgung in Schleswig-Holstein ist.

„Für Schleswig-Holstein als Flächenland ist die derzeitige Honorarreform nicht zufrieden stellend“, erklärte Sassen in Kiel.

Das Problem der ungerechten Honorierung der Ärzte bestehe nach wie vor und treibe so einen Keil zwischen Arzt und Patienten. „Ich kann deshalb gut verstehen, dass die Ärzteschaft hier und heute erneut eine Lösung einfordert“, so die Gesundheitsexpertin.

Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum sei jedoch nicht nur wegen der ungünstigen Rahmenbedingungen für Ärzte gefährdet.

Mit Sorge sehe sie auch die Übernahme von Praxen im ländlichen Raum durch Krankenhauskonzerne mit dem Ziel der Errichtung medizinischer Versorgungszentren (MVZ):

Es darf nicht passieren, dass Klinikkonzerne aufgrund ihres Wettbewerbsvorteils die Landärzte verdrängen, mahnte Sassen.

Medizinische Versorgungszentren könnten eine Chance für alle Beteiligten sein, wenn sie nicht zu Konkurrenten, sondern Partnern der Leistungserbringer werden. „Das Wohl der Patienten muss im Vordergrund stehen“, forderte Sassen.

Eine überzogene Steuerung der Patientenströme führe zwangsläufig dazu, dass der Gesundheitsmarkt unter den großen Anbietern aufgeteilt werde. „Die Freiberuflichkeit der Ärzte bleibt dann auf der Strecke. Damit wäre auch die freie Arzt- und Krankenhauswahl des Patienten Geschichte. Statt eines Besuches beim Arzt des Vertrauens muss man dann mit demjenigen vorlieb nehmen, der gerade Dienst hat. Das wäre die schlechtere Variante der ärztlichen Versorgung“, so Sassen abschließend.