Aufarbeitung | | Nr. 118/24
DRK-Studie ein weiteres bitteres Dokument
Zur heute vom DRK vorgestellten Studie zu den sogenannten Verschickungskindern erklärt der sozialpolitische Sprecher Werner Kalinka:
„Die Ergebnisse der Studie zu den Verschickungskindern in DRK-Heimen in Schleswig-Holstein sind ein weiteres bitteres Dokument über das Leid und Unrecht, was in der Nachkriegszeit in Heimen geschah. Gewalt, ob körperlich oder psychisch, wurde als Mittel der Erziehung angesehen oder zumindest geduldet. Das war und ist völlig inakzeptabel.
Es waren Kinder und Jugendliche betroffen, die meist aus anderen Bundesländern nach Schleswig-Holstein kamen, um sich zu erholen. Sie erlebten das Gegenteil und kehrten oft traumatisiert zurück, zum Teil für lange Zeit im Leben davon geprägt.
Ich gehe davon aus, dass das DRK als Aufraggeber der Studie über die eigenen Heime sich damit befassen wird, was es tun kann, um seiner Verantwortung gerecht zu werden.
Wir haben seitens des Landes - Landtag und Landesregierung - seit 2017 die sehr düsteren Geschehnisse in Einrichtungen der Behindertenhilfe, der Kinder- und Jugendpsychiatrie oder der damaligen Jugendfürsorge durch ein zweitägiges Symposium im Landeshaus, zwei wissenschaftliche Aufarbeitungen, einen Unterstützungsfonds und ein Gesprächsforum mit Betroffenen im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten aufgearbeitet. Die Beratungsstelle im Landesamt für soziale Dienste hat dabei wertvolle Unterstützung geleistet“, so Kalinka.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel