| Nr. 238/07

Den Religionsunterricht stärken

Die CDU-Landtagsfraktion will mit einer Großen Anfrage zum Thema Religionsunterricht an den Schulen in Schleswig-Holstein eine Initiative zur Stärkung des Religionsunterrichts und damit der Wertevermittlung an den Schleswig-Holsteinischen Schulen starten. Es werde seit Jahren ein zunehmender Wertewandel und Werteverfall beklagt. „Wir spüren fast täglich, dass die Menschen - und ganz besonders die Kinder und Jugendlichen - nach Orientierung und Halt suchen, diesen aber zu häufig nicht finden“, so die kirchenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Herlich Marie Todsen-Reese.

Vom Klagen und Problematisieren allein werde diese Situation nicht besser. Deshalb wolle sie dieser Entwicklung konkret entgegensteuern. Der Religionsunterricht könne dazu einen entscheidenden und wertvollen Beitrag leisten. Er trage ganz wesentlich zur Persönlichkeitsentwicklung und Charakterstärkung junger Menschen bei. Hier erführen und lernten sie etwas über die eigenen Wurzeln im christlichen Abendland, über das christliche Bild des Menschen und der Welt. „Deshalb darf Religion nicht länger als Randfach behandelt und vernachlässigt werden“, forderte Todsen-Reese.

In vielen Gesprächen haben Herlich Marie Todsen-Reese und die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, Susanne Herold, den Eindruck gewonnen, dass die Versorgung mit Religionsunterricht in den letzten Jahren stark zurückgegangen und mittlerweile unzureichend geworden ist. Mit einer Großen Anfrage fordern sie die Landesregierung deshalb auf, detailliert über die Unterrichtsversorgung im Bereich evangelische und katholische Religion, aber auch über die entsprechende Lehrerbildung und Versorgung mit Lehrern zu berichten. Abgerundet wird der umfangreiche Fragenkatalog um Fragenkomplexe zum islamischen Religionsunterricht und zum Staatskirchenrecht.

Von der Antwort der Landesregierung versprechen sich Todsen-Reese und Herold ein umfassendes Bild über die Ist-Situation des Religionsunterrichts an schleswig-holsteinischen Schulen. „Es geht nicht nur um die Zahl der Unterrichtsstunden, sondern auch um die Bandbreite der Inhalte des Religionsunterrichts“, verdeutlichte Herold. Gerade in der heutigen Zeit sei Religionsunterricht wichtiger denn je. Durch die Auseinandersetzung mit anderen Kulturen und Religionen trage er ganz wesentlich zum gegenseitigen Verständnis und zur Verständigung bei. Die Einführung des islamischen Religionsunterrichtes in deutscher Sprache in Schleswig-Holstein sei ein wichtiger Schritt bei der Integration anderer Kulturen und Glaubensrichtungen in unserer Gesellschaft, sind sich Todsen-Reese und Herold einig. Wichtig sei, diesen Prozess aufmerksam zu beobachten und zu begleiten.

Die letzte Große Anfrage der Fraktion zum Thema Religionsunterricht liegt vier Jahre zurück, so dass insbesondere der Vergleich der aktuellen Daten mit denen von 2003 einigen Erkenntnisgewinn verspricht.

Die Große Anfrage soll vor allem folgenden Zwecken dienen:

I. Der Feststellung und Bewertung des Ist-Standes
Dazu sollen dienen:
• die statistischen Erhebungen zur Unterrichtsversorgung, zur Lehrerversorgung und zur Lehrerbildung
• die Angaben zu der geplanten Kontingentstundentafel an den Schleswig-Holsteinischen Schulen
• die Angaben zur Einführung des deutschsprachigen islamischen Religionsunterrichts
• die Angaben zu den vertraglichen Beziehungen zwischen dem Land Schleswig-Holstein und der Nordelbischen Kirche und der katholischen Kirche

II. Der Feststellung und Aufarbeitung von Mängeln in der Unterrichtsversorgung als Grundlage für auszuarbeitende Konzepte
Ziel muss sein:
• Sicherstellung des erforderlichen Angebotes und Steigerung der Attraktivität
• Sicherstellung der Ausbildung der Lehrkräfte für den evangelischen und katholischen sowie für den islamischer Religionsunterricht
• Beseitigung von eventuell festgestellten Mängeln in der Versorgung
• Verbesserung der Informationspolitik über den Religionsunterricht, um das Angebot Eltern, Schülern und Lehrern näher zu bringen


Die Große Anfrage finden Sie im Internet unter:
http://www.cdu.ltsh.de/media/Religionsunterricht.pdf

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Pressesprecher
Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel
Telefon: 0431/988-1440

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