| Nr. 280/07
Das richtige Maß zwischen medizinisch Möglichem und ethisch Vertretbarem finden!
Sperrfrist: 19:00 Uhr
Anlässlich der Eröffnung des FördeForums „Der Mensch im Sterben“, bei dem Gesundheits- und Sozialexperten der CDU-Landtagsfraktion mit anerkannten Gästen und etwa 100 interessierten Gästen über Palliativmedizin, Sterbehilfe und Patientenverfügungen diskutierten, hat der Sozialexperte der Union Torsten Geerdts heute (12. Juli) dazu aufgefordert, ein menschenwürdiges Sterben möglich zu machen. Durch die morgige (13. Juli) Befassung des Schleswig-Holsteinischen Landtags mit einem interfraktionellen Antrag zum Thema „Patientenverfügungen“ bekam die Diskussion eine besondere Bedeutung.
Geerdts betonte, die Palliativmedizin habe in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte erzielen können. „Dank dieser Entwicklung im medizinischen Bereich, aber auch durch die palliative Versorgung durch die Arbeit der Hospize und anderen Einrichtungen kann menschenwürdiges Sterben möglich werden“, so Geerdts. Dazu sei es notwendig, eine Atmosphäre des Vertrauens und der Sicherheit zu schaffen.
„Über die letzten Momente in unserem Leben nachzudenken oder gar darüber zu sprechen hat immer noch etwas unbehagliches, etwas ungreifbares und unsicheres“, so Geerdts. Deshalb sei es notwenig, diese Diskussionen öffentlich anzuregen. Denn nicht alles, was medizinisch möglich oder vom Menschen gewünscht sei, sei ethisch auch vertretbar. Gerade im Bereich der passiven und aktiven Sterbehilfe. „Hier ist eine Begriffs- und Standortbestimmung notwendig, und dem dient die heutige Veranstaltung“, so Geerdts.
Die anschließenden Referate beleuchteten die Themen dann auch aus unterschiedlicher Sichtweise: Prof. Dr. Franz-Josef Bormann, Professor für Katholische Moraltheologie und Ethik an der Universität Paderborn, stellte vor allem die ethische Sichtweise dar. Prof. Dr. Eberhard Klaschik vom Malteser Krankenhaus in Bonn-Hardtberg, langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, konzentrierte sich auf die medizinischen Hintergründe. Prof. Dr. Dr. Hans-Jürgen Kaatsch, Professor und Direktor des Instituts für Rechtsmedizin in Kiel beleuchtete die rechtlichen Hintergründe.
Die anschließende Diskussion wurde von der gesundheitspolitischen Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Ursula Sassen, moderiert.
Herr Geerds und Frau Sassen dankten allen haupt- und nebenamtlich Tätigen in der Hospizbewegung, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Stationen und in der häuslichen Pflege.
Das FördeForum der CDU-Landtagsfraktion ist eine Veranstaltungsreihe, die sich nicht nur Themen widmet, die ausschließlich im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion stehen.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel