Spitzensport | | Nr. 126/21
Bund muss Profisportunterstützung nachbessern
Rede zu Protokoll gegeben!
Anrede,
der organisierte Sport ist für unsere Gesellschaft unverzichtbar! Darüber sind wir uns als Jamaika-Koalition und Landesregierung im Klaren. Und wir haben – insbesondere für den Breitensport, aber auch im Nachwuchsbereich – in dieser Legislatur eine Menge bewegt. Auch in Zeiten der Corona-Pandemie hat die Landesregierung umfangreiche Soforthilfen auf den Weg gebracht. Während wir als Land die Verantwortung für den Breitensport haben, liegt die Verantwortung für den Leistungs- und Spitzensport ganz klar beim Bund.
Wir begrüßen daher, dass der Bund sich zu dieser Verantwortung bekennt und von sich aus ein Hilfsprogramm für den Profisport aufgelegt hat. Dieses greift aus unserer Sicht jedoch zu kurz. Getreu dem Motto „Wer A sagt, muss auch B sagen“, sehen wir hier Nachbesserungsbedarf, damit dieses Hilfsprogramm auch bei allen von der Pandemie Betroffenen ankommt und es durch diese Förderung nicht zu unerwünschten Wettbewerbsverzerrungen kommt.
Bislang können eben nicht alle Vereine im überregionalen Mannschaftssport, vielfach handelt es sich hier um Regionalligen, davon profitieren.
Außerdem wünschen wir uns im Profisport eine gleiche Berücksichtigung von Etablierten und Aufsteigern. Dieses Ziel verfolgt unser Antrag. Eine erste Nachbesserung hat der Bund bereits vorgenommen, aber auch diese führt leider noch nicht zu einer Verteilung, wie wir sie für erforderlich halten.
Nun könnte man es sich einfach machen und sagen „Wenn der Bund nicht will, nehmen wir einfach Landesgeld.“, wie es die SPD-Fraktion tut. Das kann nicht die Lösung sein und kommt für uns auch nicht in Frage. Ich erkläre Ihnen auch gern, warum. Die Zuständigkeiten sind aus unserer Sicht klar! Und so wie der Bund, beispielsweise im Bildungsbereich, völlig zu Recht, auf diese Zuständigkeiten verweist, sollten wir, besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltslage, auch daran festhalten. Dies gilt umso mehr, weil der Bund den Bedarf ja dankenswerter Weise erkannt und den Topf von sich aus geöffnet hat. Eine Zustimmung zum Änderungsantrag der SPD hätte für uns die Folge, dass eben diese Mittel – und da können wir meiner Ansicht nach von einem zweistelligen Millionenbetrag ausgehen – die wir dann in den Profisport investieren würden, nicht mehr für die Breite im Land, also unsere eigentliche Verantwortung, zur Verfügung stünde.
Für mich bleibt es bei der Priorität: „Aus der Breite in die Spitze!“
Genau dort werden wir das Geld aber dringend brauchen. Die Expertenanhörung hat uns deutlich gemacht, dass wir auf die mögliche Notwendigkeit einer dritten Soforthilfe für unsere Vereine zumindest vorbereitet sein müssen. Wer die Medien aufmerksam verfolgt, hat zudem die Option für die Einrichtung von Corona-Modellregionen mitbekommen, die auch den Sport betreffen können und dann sicherlich mit entsprechenden Kosten verbunden sein werden. Darüber hinaus haben wir natürlich noch einiges vor. Allem voran stehen hier das „Sportland Schleswig-Holstein“, das wir mit den entsprechenden Starterprojekten und Initiativen unterfüttern wollen sowie eine dringend nötige Schwimminitiative.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wir sehen hier ganz klar den Bund in der Verantwortung und bitten daher die Landesregierung, sich auf Bundesebene für eine entsprechende Anpassung der Coronahilfe Profisport 2021 oder alternativ eine entsprechende Ausgestaltung künftiger Wirtschaftshilfen einzusetzen, die allen Betroffenen eine Partizipation ermöglicht. Hierfür werbe ich im Sinne unserer Vereine um breite Zustimmung, denn die von uns adressierten Lücken und Bedarfe werden offensichtlich auch von der Opposition geteilt. Wenn wir weiter gemeinsam an einem Strang und dann noch am gleichen Ende ziehen, dann werden wir als Team das Sportland Schleswig-Holstein voranbringen.
Vielen Dank
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel