Corona-App | | Nr. 465/20
TOP 30: Richtiges und wichtiges Instrument
Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrter Herr Präsident, meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
erst einmal möchte ich ein großes Lob an die Bundesregierung aussprechen: Die Corona-Warn-App ist ein richtiges, wichtiges und wirksames Instrument bei der Bekämpfung der Pandemie.
In einem transparenten und wie ich finde, sogar zügigen Verfahren, hat die Bundesregierung die Corona-Warn-App auf den Weg gebracht. Natürlich gibt es Kritiker. Aber dass sogar der Chaos-Computer-Club nichts zu meckern hatte, fand ich schon beachtlich und ist definitiv als Lob zu verstehen.
Für eine effektive Pandemiebekämpfung brauchen wir zwingend eine funktionierende und vor allem schnelle Kontaktnachverfolgung. Neben dieser technischen Komponente brauchen wir auch das menschliche Vertrauen für die freiwillige Anwendung der App.
Dafür braucht es, in einer freien Gesellschaft, besonders eines: Akzeptanz.
Insbesondere der Datenschutz, die dezentrale Speicherung der Daten oder der offene Quellcode führen zu diesem Vertrauen in die Corona-Warn-App.
Die Corona-Warn-App wurde bereits über 23,5 Mio. Mal runtergeladen. Experten wünschen sich in der Bevölkerung aber einen optimalen Nutzungsgrad von 60 Prozent. Denn die App wird mit jeder weiteren Nutzerin bzw. Nutzer besser.
Damit aber noch mehr Bürgerinnen und Bürger als bisher die Corona-Warn-App nutzen, muss diese noch attraktiver werden. Es ist daher richtig und wichtig, dass die Bundesregierung, auch mit Hilfe der Länder, die Corona-Warn-App bisher weiterentwickelt hat und noch weiter entwickeln wird.
Konkret wird in Kürze die Verbesserung der Messgenauigkeit und die Verbesserung der Benutzeroberfläche, auch für weitere Plattformen, umgesetzt.
Besonders erwähnenswert ist, dass die App in weiteren Sprachen, wie in französischer, arabischer und russischer Sprache zur Verfügung stehen wird.
Wir wollen als Jamaika-Koalition, dass die Corona-Warn-App zu einem noch größeren Erfolg wird und sich weiter zu einem effizienten Instrument zur Bekämpfung der Pandemie behauptet.
Wir wollen daher, dass noch einige konkrete Punkte mit in die weitere Entwicklung einfließen:
Um unsere Gesundheitsämter noch besser bei der Kontaktnachverfolgung zu unterstützen, soll die App um die Möglichkeit zur freiwilligen Führung eines Kontakttagebuches erweitert werden. Dieses soll den Gesundheitsämtern per Freischaltung durch die Nutzerinnen bzw. Nutzer zur Verfügung gestellt werden können. Das ist unter anderem eine Forderung aus der Landtagsanhörung gewesen, die wir hier im Plenarsaal hatten. Denn die Kontaktnachverfolgung, auch weil die Betroffenen oft gar nicht mehr wissen, mit wem sie Kontakt hatten, führt immer noch zu einem großen Problem und viel Arbeit in den Behörden.
Dazu gehört auch die Schaffung einer digitalen Anmeldemöglichkeit, z.B. in Gaststätten oder bei Veranstaltungen, bei denen eine Erhebung von Kontaktdaten notwendig ist. Dies könnte direkt über die App erfolgen und hier gebündelt werden.
Testlabore sollen die Möglichkeit erhalten, unter Berücksichtigung des Datenschutzes, Testergebnisse direkt in die App zu übermitteln.
Bei der notwendigen Analyse weiterer Defizite und mögliches Verbesserungspotential der App, sollen stärker als bislang Erfahrungen und Know-How der Bürgerinnen und Bürger über ein Feedback-Tool einbezogen werden.
Zudem sollte die Erweiterung des potentiellen Nutzerkreises durch sukzessive Erweiterung der Kompatibilität mit weiteren Geräten, wie Armbändern, Fitnessuhren oder Schlüsselanhängern erweitert werden.
In einigen Bereichen wird verlangt, dass ein negatives Testergebnis vorliegt. Daher soll geprüft werden, ob negative Testergebnisse beispielsweise zur Dokumentation und zum Nachweis in der App hinterlegt werden können.
Aber ganz entscheidend ist, dass die App in allen in Deutschland gesprochenen Sprachen angewendet werden kann. Denn wenn die eigene Sprache nicht vorhanden ist, wird diese App nicht genutzt.
Denn: Die richtige Sprache ist oftmals der Schlüssel zum Erfolg.
Über den sprachlichen Zugang können eine Verbreitung und Nutzung der App wesentlich verbessert werden. Dadurch entlasten wir die Ämter, als auch die Bürgerinnen und Bürger, denn die App hat bereits mehrfach den unnötigen Gang in die Quarantäne verhindert.
In diesem Sinne, lassen Sie uns die App jetzt weiterentwickeln und einen weiteren Schritt zur gemeinsamen Bewältigung dieser Krise gehen.
Vielen Dank.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel