Open Source | | Nr. 226/20
Abhängigkeiten durch Open Source beenden
Es gilt das gesprochene Wort
Anrede,
Schleswig-Holstein ist vorbildlich in Sachen Open Source. Aber wir können die beste OS-Strategie der Welt haben, aber wenn wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor den Bildschirmen nicht mitnehmen, werden wir kläglich scheitern. Deshalb möchte ich gleich zu Anfang meiner Rede anmerken: Wenn wir schon von OS sprechen, dass wir dann versuchen, auch in diesem Hause dem einen oder anderen versuchen ein bisschen mehr mitzugeben.
OS ist zunächst einmal der offene Quellcode. Damit wurde die aktuelle Corona-App programmiert. Die meisten von Ihnen werden sie auf Ihrem Handy haben. OS bietet die Möglichkeit, mal nachzuschauen, was sich dahinter verbirgt. Ein Großteil von uns wird das zwar nicht machen oder das verstehen, aber hat die Möglichkeit, in die Programme und Prozesse Einblick zu bekommen eröffnet auch Möglichkeiten, die Programme zu adaptieren, das eine oder andere Puzzleteil mit dranzubauen oder sich ein Programm im Zweifel so anzupassen, dass es für eigene Lösungen taugt.
Deshalb versteckt sich hinter OS mehr, als man gemeinhin denkt. Fachbegriffe begeistern eher nicht, die Bediener sind aber auch so begeistert von dem, was wir in Schleswig-Holstein seit zwei Jahren machen. Deswegen lassen Sie mich an dieser Stelle einmal sehr deutlich sagen, was Schleswig-Holstein hier unter der Führung von Minister Albrecht macht, ist ein wichtiger und richtiger Schritt aus der digitalen Abhängigkeit. Wir müssen digital souverän und selbstständig werden, und das werden wir nur, wenn wir uns breiter aufstellen, wenn wir uns eigene Möglichkeiten ins Haus holen, wenn möglicherweise auch Dataport für uns eigene Lösungen anbietet. Es hat einen erheblichen wirtschaftlichen Faktor, wenn wir Unternehmen auch aus unseren Regionen animieren können, dass wir bei entsprechenden Produkten bei ihnen einkaufen und uns nicht an Systeme wenden, die seit Jahrzehnten von amerikanischen oder asiatischen Unternehmen kommen.
Ich bin fest überzeugt, dass wir mit einer OS-Strategie in Schleswig-Holstein digitale Abhängigkeiten beenden können, ob wir das bis 2025 schon schaffen, da bin ich nicht ganz so optimistisch. Vielleicht muss das auch gar nicht das Ziel sein. Wir können ja gerne bestehende OS-Produkte nutzen. Wichtig ist, das es beim Anwender funktioniert, vom Anwender verstanden und genutzt wird.
Scheitern ist möglich, deshalb ist das Schulungskonzept, das in der Strategie einbezogen ist, extrem wichtig. Wir müssen von Anfang an uns die Zeit nehmen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu begleiten und ich empfehle jedem von uns selbst, Abstand von digitaler Trägheit zu nehmen. Und beispielsweise bei Programmen zuhause zu sehen, ob sie Alternativen für die gängigen bereits vorhandenen Lösungen sind.
Danke für die Aufmerksamkeit.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel