Bauernprotest | | Nr. 406/19
T0P 22: Pakt für bäuerliche Familienbetriebe gefordert
Es gilt das gesprochene Wort!
In einem Kurzbeitrag äußerte sich die verbraucher- und kulturpolitische Sprecherin der CDU Landtagsfraktion Anette Röttger heute wie folgt:
„Die Demonstration der Bäuerinnen und Bauern ist nicht vom organisierten Bauernverband angestoßen worden, sondern von der Basis. Es gehen diejenigen auf die Straße, die Landwirtschaft aus Leidenschaft betreiben, die dies unter freiem Himmel und vor den Augen der Öffentlichkeit und an 365 Tagen im Jahr mit viel Leidenschaft und Herzblut ausüben. Es sind die Menschen, die unser Land bewirtschaften und unsere Landschaft in eine gepflegte Kulturlandschaft mit blühenden Rapsfeldern, gepflegten Knicklandschaften und Blühstreifen verwandeln. Bauern denken in Generationen, sind auf Familienbetrieben groß geworden sind, hervorragend ausgebildet in einem der zahlreichen Grünen Berufe, die wir hier anbieten - sei es über die praktische Ausbildung, an der Fachschule, an der FH oder Universität. Es sind diejenigen, die nun die Frage beantworten müssen, ob sie den elterlichen Familienbetrieb weiterführen können oder nicht. Die zugenommene Entfremdung zwischen Erzeugern und Verbrauchern und ein wahrgenommener hoher gesellschaftlicher Ablehnungsdruck haben dazu geführt, dass es auf vielen dieser Familienbetriebe Bäuerinnen und Bauern gibt, die trotz aller Leidenschaft für ihren Beruf müde geworden sind, Zukunftsangst oder schlaflose Nächte entwickelt haben. Die heutige Debatte im Plenum zeigt, dass wir uns der Verantwortung gegenüber den Bauern in unserem Land stellen. Landwirte haben sich immer wieder Veränderungsprozessen gestellt: im Sinne von Umweltschutz, Pflanzenschutz, Naturschutz u.v.a.m.
Jetzt brauchen wir einen Pakt für die bäuerlichen Familienbetriebe. Gemäß dem Motto „Wir bitten zu Tisch“ sollten wir dafür eine Initiative in den Supermärkten starten, um diejenigen zusammen zu bringen, die zusammengehören: Die Bauern als Lebensmittelerzeuger, der Lebensmittelhandel, die Lebensmittel so billig wie nirgendwo sonst anbieten, und die Verbraucher. Wenn es der Verbraucher weitgehend verlernt hat, nach der Herkunft seiner Lebensmittel zu fragen und gleichzeitig ein Hoftor nach dem anderen schließt, ist es dafür höchste Zeit. Als überzeugte Schleswig-Holsteinerin schätze ich unsere von Bauern gepflegte Kulturlandschaft und einen gedeckten Tisch voller regionaler Produkte sehr. Das möchte ich auch in Zukunft nicht missen. Denken wir im Sinne unseres Landes, in dem noch die glücklichsten Menschen leben und im Sinne unserer Esskultur mal darüber nach.“
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel