Übergang von Kita zu Schule gestalten und Kompetenzen fördern
Übergang von Kita zu Schule gestalten und Kompetenzen fördern
Mit gleich vier Anträgen hat das Plenum des Schleswig-Holsteinischen Landtags heute über den Übergang von der Kita zu Schule debattiert. Den Auftakt der Debatte machte dabei der mündliche Bericht von Bildungsministerin Karin Prien zu diesem Thema.
In der Debatte sprach für die CDU-Fraktion dann der bildungspolitische Sprecher Martin Balasus und betonte dabei die Notwendigkeit für frühzeitige Diagnostik von Förderbedarfen. Nur so könne mehr Chancengerechtigkeit an unseren Schulen geschaffen werden. So solle bei den Viereinhalbjährigen der Entwicklungsstand erfasst und bei Bedarf, gezielt fördert und unterstützt werden.
„Damit gehen wir den beschrittenen Weg von Landesseite konsequent weiter: Erst haben wir die Sprach-Kitas gerettet, nun fokussieren wir uns auf den Übergang Kita an Grundschulen“, so Balasus.
Bisher würden Schuleingangsuntersuchungen durchgeführt, wenn Kinder sechs Jahre alt sind und Kinder im Halbjahr vor der Einschulung mit einer Sprachintensiv-Maßnahme gefördert. „Das ist schön und gut, aber es reicht nicht aus. Alle Studien zeigen uns das und gerade mit unserem Wissen nach Corona sind wir in der Verantwortung. Wir müssen früher mit der Förderung anfangen. Denn ein frühzeitiges Screening mit einhergehenden Fördermaßnahmen legt den Grundstein für einen erfolgreichen Bildungsweg“, so Balasus weiter.
Sinnvoll sei daher gerade im Einzugsbereich der Perspektivschulen den Informationsaustausch zwischen Kindertageseinrichtungen, Grundschulen, Eingliederungshilfe und Jugendhilfe zu verbessern und auch die Kinder zu erreichen, die keine Kindertageseinrichtung besuchten.
Schulen und Kitas bräuchten aber auch mehr Fachpersonal und der Fokus müsse stärker auf mehr Lesen, Schreiben und Rechnen gelegt werden. „Es braucht mehr Zeit zum Lesen, Schreiben und Rechnen: Also erhöht die Landesregierung die Unterrichtszeit in den Grundschulen. Zwei zusätzliche Stunden sollen verbindlich in Deutsch und Mathe gegeben werden. Und dort, wo die Defizite am größten sind – oder pädagogisch ausgedrückt: Dort, wo die Verbesserungsmöglichkeiten am größten sind – an unseren Perspektivschulen – sollen zwei weitere Stunden in die 1. und 2. Jahrgangsstufe gegeben werden.
Wir fordern die Schulen auf, mehr zu lesen. Dazu erproben wir das Programm „Leseband“ an 30 Schulen. Dort wird dann täglich 20 Minuten verbindlich gelesen. Und das unabhängig vom Fach. Es muss ja nicht immer nur der Deutschunterricht sein“, so Balasus.
Aber auch zuhause müsse mehr gelesen werden, damit sich das Gelernte bzw. das Gelesene verfestigt. „Da müssen wir auch Eltern mehr in die Pflicht nehmen. Wir müssen Eltern erklären, warum das Lesen zentral ist – für die Schülerinnen und Schüler, aber auch für die Eltern selbst“, so Balasus weiter.