Startschuss für die Allianz für Lehrkräftebildung
„Die Lehrkräftegewinnung in den kommenden Jahren ist die größte Herausforderung in der Bildungspolitik. Der Verband Bildung und Erziehung hat mit Hilfe von Professor Klemm diese Woche eine neue Studie veröffentlicht: Deutschlandweit fehlen in den kommenden Jahren über 80.000 Lehrkräfte. Nach den Zahlen der KMK sind es nur 13.000 Lehrkräfte.“ Mit dieser Analyse starte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Tobias von der Heide seine Rede in der heutigen Landtagsdebatte.
In dieser Legislaturperiode seien bereits zahlreichen Maßnahmen für die Lehrkräftegewinnung auf den Weg gebracht worden. Zu nennen sei beispielsweise, dass A13 für die Grundschullehrkräfte auf den Weg gebracht wurde und so das Grundschullehramt attraktiver gemacht wurde, berichtete der Abgeordnete. „Wir haben uns auch um das Thema Gesundheitsmanagement gekümmert. Wir haben den Vorbereitungsdienst ausgebaut. Wir haben die Anerkennung von ausländischen Lehramtsqualifikationen verbessert. Wir haben Modelle für erste Berufserfahrungen mit dem Lehrerberuf ausgebaut etwa durch das freiwillige pädagogische Jahr, Teach first an Berufsschulen oder Hospitationsmöglichkeiten. Und wir haben die Studienkapazitäten weiter ausgebaut. Klar ist aber auch, allein diese Maßnahmen werden nicht ausreichen“, so von der Heide.
Das neu geschaffene Lehrkräftebedarfsprognosetool sei ein Quantensprung für die Planung der Lehrkräftegewinnung. Erstmal gebe es einen fundierten Überblick über Bedarfe. „Vereinfacht ist der Befund: Wir bilden an unseren Hochschulen zu viele Gymnasiallehrer aus und deutlich zu wenig Grund- und Gemeinschaftsschullehrer. Und wir haben erheblichen zusätzlichen Bedarf an den berufsbildenden Schulen“, so der Bildungsexperte.
Die Ausbildungskapazitäten an den Hochschulen passen nicht mit den Bedarfen zusammen. Und hier werde offensichtlich, dass die heutigen Instrumente für eine Abstimmung zwischen dem Land und den Hochschulen nicht ausreichend funktioniere. Hier gehe es um vorhandene Strukturen, die sich verändern müssten und natürlich auch um die Ausbildungsstandorte. Dieses Thema werde jetzt umfassend angepackt, erläutert von der Heide.
„Die Lehrkräftegewinnung wird uns in den nächsten Jahrzehnten beschäftigen. Und deshalb gründen wir eine Allianz für die Lehrerbildung. Hierfür hat das Bildungsministerium zusammen mit den Hochschulen erste Abstimmungen für eine solche Allianz auf den Weg gebracht. Wir schaffen mit einem Vorstand, einem Kuratorium und einem wissenschaftlichen Beirat eine Struktur, die alle Ansprechpartner einbindet. Das bringen wir jetzt mit dem Hochschulgesetz auf den Weg. Entscheidend wird aber sein, wie diese Allianz in den kommenden Jahren mit Leben gefüllt wird. Heute ist der Startschuss für die Allianz für Lehrkräftebildung. Das ist ein wichtiger Schritt, damit es auch in Zukunft genug gut ausgebildete Lehrkräfte für unsere Schülerinnen und Schüler gibt“, so der Abgeordnete abschließend.