Schleswig-Holstein auf dem Weg zum Industrieland

Schleswig-Holstein auf dem Weg zum Industrieland

Schleswig-Holstein stehe vor der Jahrhundertchance, zum großen Gewinner der Energiewende zu werden. Und zwar nicht, indem der Strom produziert und irgendwo hinleitet werde, sondern indem mit grüner Energie in Schleswig-Holstein selbst für Wertschöpfung gesorgt werde.

Damit könne Schleswig-Holstein die bayerische Erfolgsgeschichte der letzten Jahrzehnte mit der Entwicklung vom Agrar- zum Industrieland nicht nur nachholen, sondern möglicherweise sogar ein- wenn nicht sogar überholen.

„Wie Norddeutschland den Süden abzuhängen droht“ titelte jüngst der Spiegel. „Seit Jahrzehnten feiert sich die bayerische Wirtschaft für ihre Symbiose aus Laptop und Lederhose. Doch im kraftstrotzenden Freistaat könnte schon bald der Storm für jene Geräte knapp werden, die das Land in der Zukunft versorgen“, heiße es dazu im Spiegel-Artikel.

„Industrieunternehmen, die für den Wohlstand des Landes verantwortlich sind, siedelten sich bisher dort an, wo es Energie gibt“, analysierten zudem die Forscher des Instituts der deutschen Wirtschaft in ihrem jüngsten Regionalranking und stellten zutreffend fest: „Wenn es um grünen Strom aus erneuerbaren Quellen geht, dann kommt dieser künftig aus dem Norden“.

Das sei genau die Geschichte, die mit Schwarz-Grün in Schleswig-Holstein geschrieben werden solle und für die in den vergangenen fünf Jahren bereits die tragenden Fundamente gelegt worden seien.

Koch: „Wir wollen Schleswig-Holstein zum ersten klimaneutralen Industrieland machen – diese Formulierung im Koalitionsvertrag bringt es exakt auf den Punkt!“

Nun stellt man fest, dass sich das identische Ziel auch im Schwarz-Grünen Koalitionsvertrag in Nordrhein-Westfalen wiederfinde. Es gebe dabei allerdings einen gravierenden Unterschied: NRW sei bereits Industrieland. Und stehe jetzt also vor der Herausforderung, für seine vorhandene Industrie einen Transformationsprozess hin zur Klimaneutralität organisieren zu müssen. In Schleswig-Holstein sei es dagegen umgekehrt: Bei der Erzeugung von erneuerbarem Strom sei das Land schon gut unterwegs, aber noch weit davon entfernt, ein Industrieland zu sein. Schleswig-Holstein brauche deshalb beides:  

Einen ambitionierten Ausbau der Erneuerbaren Energien, um nach dem Strom- auch den Wärme- und Verkehrssektor regenerativ zu versorgen und gleichzeitig eine Ansiedlungsstrategie, um Schleswig-Holstein zum Industrieland zu machen, damit Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Land entstehen.

Das sei auch der Grund, weshalb die CDU nach den gescheiterten Verhandlungen zur Wiederauflage von Jamaika für Schwarz-Grün entschieden habe, denn diese Konstellation bringe beide Pole zusammen und sorge gleichzeitig für die gesellschaftliche Akzeptanz, um diesen Weg zu gehen.

Die Ausgangslage dafür sei gut: Mit der Ende 2020 abgeschlossenen Wind-Regionalplanung habe sich Schleswig-Holstein wieder an die Spitze des Windkraft-Ausbaus in Deutschland gesetzt: Nirgendwo anders seien seitdem so viele neue Windräder genehmigt worden wie im kleinen Schleswig-Holstein.

Mit der Ansiedlung der Batteriezellenfabrik in der Region Heide, mit dem Bau des LNG-Flüssiggasterminals in Brunsbüttel und der öffentlichen Förderung über 600 Millionen Euro für die Erzeugung von Wasserstoff aus grünem Strom im industriellen Maßstab stünden gleich drei Großprojekte in den Startlöchern.

Diese zukünftigen industriellen Kerne böten die Chance, eine Vielzahl von weiteren Zulieferern darum herum anzusiedeln zu können. Genau diese Chancen solle genutzt werden, um einen landeseigenen Wirtschaftsaufschwung zu initiieren, der im besten Fall das Land sogar ein Stück weit von der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung abkoppeln könne.

Der guten landesspezifischen Ausgangslage stünden schwierige geopolitische Rahmenbedingungen gegenüber: Krieg in Europa mit explodierenden Energiepreisen einerseits und die Folgen Corona-Pandemie mit den daraus resultierenden Lieferkettenproblemen andererseits. Beides führe zu einer Inflation, wie seit den 70er Jahren nicht mehr gekannt.

All das mit erheblichen finanziellen Auswirkungen auf den Landeshaushalt, mit Unsicherheiten und drohenden Einnahmeverlusten. Es stehe deshalb zu befürchten, dass sich die Landespolitik auch in den kommenden Jahren im Krisenmanagement bewähren müsse, so wie dies schon in den letzten beiden Jahren der Fall gewesen, aber gut gelungen sei.

„Wir sind als regierungstragende Fraktion und ebenso als Koalition bereit dafür Verantwortung zu übernehmen. Wir wollen unser Land sicher durch derzeitige und zukünftige Krisen bringen, damit die Menschen in Schleswig-Holstein hier weiterhin die glücklichsten Menschen sind und unsere Kinder und Enkelkinder eine gute Zukunft vor sich haben!“, so Koch abschließend.

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