Psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern stärken
Auf Antrag der Opposition hat der Landtag heute über die psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern debattiert. Für die Fraktion sprach dabei die Bildungspolitikerin Anette Röttger.
Der Bildungsausschuss habe sich im Juli bereits im Rahmen eines Fachgesprächs dazu beraten. „Ausdrücklich danke ich an dieser Stelle der Landesschülervertretung, die mit ihrem offenen Brief auf die psychische Situation von Schülerinnen und Schülern hingewiesen hat und dem Bildungsministerium, das zusammen mit den Schulträgern bereits viele gute Maßnahmen und Programme umgesetzt hat.“
Röttger stellte klar, dass die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und des psychischen Wohlbefindens von Kindern zu den zentralen Aufgaben der Schule gehöre. Kinder sollten in einer Umgebung aufwachsen, die von Stabilität und Vertrauen geprägt sei. Gesunde Ernährung, Sport, Musik und ein ausgeglichener Alltag seien entscheidend für das Wohlbefinden.
In dem Alternativantrag von Schwarz-Grün präsentierte Röttger mehrere Vorschläge zur Verbesserung der Situation: Erstens solle die psychische Gesundheit stärker in die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften integriert werden. Zweitens wolle man sich in den Haushaltsberatungen dafür einsetzen, dass die zusätzlichen Schulpsychologenstellen, die durch das Corona-Sofortprogramm finanziert wurden, entfristet werden. Drittens werde das Anliegen der Landesschülervertretung bezüglich einer Stundenreduzierung in der Oberstufe geprüft. Viertens sollen gut koordinierte, multiprofessionelle Teams an Schulen unterstützt werden, der Orientierungsrahmen für Schulsozialarbeit werde überarbeitet. Fünftens betonte Röttger die Wichtigkeit einer reibungslosen Zusammenarbeit zwischen Gesundheits- und Schulsystem, um bei schweren psychischen Erkrankungen schnell handeln zu können.
„Ein wesentlicher Teil der Kindheit findet in Einrichtungen wie Kita, Schule und Ganztag statt. Ein gesundes und soziales Schulklima aber auch beständige und vertrauensvolle Beziehungen zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern genauso wie die Kontakte der Gleichaltrigen untereinander sind wesentliche Faktoren für Lernerfolg und psychische Stabilität.“
Gleichzeitig hob sie hervor, dass aber auch die Eltern eine zentrale Rolle bei der Erziehung und dem Wohlergehen ihrer Kinder spielten. Hoher Stress in Familien und Medienkonsum könnten zu psychischen Problemen bei Kindern führen. Psychische Störungen wie Konzentrationsprobleme oder sozialer Rückzug müssten früh erkannt und behandelt werden.
Abschließend appellierte Röttger: „In unserer Gesellschaft darf die Feinfühligkeit im Umgang mit Kindern nicht verloren gehen. Kinder sind so wertvoll. Kinder sind unsere Zukunft. Gehen wir anständig miteinander um!“