Nur wer sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt, kann die Zukunft gestalten

Nur wer sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt, kann die Zukunft gestalten

„In dieser Woche jährte sich das Ende des 2. Weltkrieges am 08. Mai 1945 zum 78. Mal. Der Krieg und die damit verbundenen Verbrechen war eine historische Zäsur und ein beispielsloser Zivilisationsbruch. Als epochales, grausames Ereignis muss dabei der Holocaust, der Massenmord von Zivilisten, die systematische „Vernichtung“ von Juden, Minderheiten wie den Sinti und Roma, Andersgläubigen wie den Zeugen Jehovas, von politischen Gegnern, von Behinderten und anderen für „minderwertig oder asozialen“ betrachteten Menschen hervorgehoben werden. Diese Menschen wurden von den Nationalsozialisten entrechtet, erniedrigt, verfolgt, vertrieben, deportiert und ermordet“, leitete die Sprecherin für Minderheiten Uta Wentzel in ihre heutige Rede im Landtag ein.

Vor der physischen Vernichtung hat jedoch die finanzielle und psychische Vernichtung gestanden.

Die Nationalsozialisten deportierten im großen Stil ab 1941 die von ihnen verfolgten Menschen in Ghettos, Arbeits- und Vernichtungslager und nahmen ihnen all ihr Eigentum. Selbst über die kleinsten Besitztümer, die zurückgelassen werden mussten, wurden detaillierte Listen geführt.

„Viele Deutsche waren involviert, alles war durchorganisiert. Die Nationalsozialisten machten die Deutschen zu Mitwissern und -tätern, und zu Profiteuren. Auch bei uns in Schleswig-Holstein wurden jüdische Bürger und Sinti und Roma systematisch enteignet und ihrer Vermögen beraubt, maßgeblich beteiligt waren stets die Finanzbehörden. Viele Bundesländer haben sich daher auf den Weg gemacht, diesen Teil der Geschichte aufzuarbeiten. Deshalb begrüße ich die Initiative der FDP sehr und freue mich, dass wir mit diesem überfraktionellen Antrag ein gemeinsames Zeichen setzen.

Wir Deutschen haben kollektive Schuld auf uns geladen“, so Wentzel.

Es sei gerade heute wichtig, zu forschen, sich an die Vergangenheit zu erinnern und immer wieder diese systematischen Verbrechen ins Gedächtnis zu rufen, da auch heute wieder Rassismus, Semitismus, Antiziganismus und Ausgrenzung auf dem Vormarsch seien. „In vielen europäischen Parlamenten sitzen Nationalisten. Auch in Deutschland.

„Wir Deutschen tragen daher eine besondere Verantwortung“, so Wentzel abschließend.

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