Mehr Wipo für alle Schülerinnen und Schüler

Unsere Demokratie steht in den aktuellen Zeiten vor einigen Herausforderungen. Das Vertrauen in den Staat nimmt ab, der Zusammenhalt der Gesellschaft bröckelt, Verschwörungstheorien verfangen und Verfassungsfeinde bekommen Zulauf.

Man müsse also etwas tun, stellte der bildungspolitische Sprecher und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Martin Balasus in einer Debatte über mehr Wipo-Unterricht an Schulen fest.

„Hierzu bedarf es einer gesamtgesellschaftlichen Kraftanstrengung. Und die wird bei uns ein Pakt für Demokratie sein.

Dazu sollen Maßnahmen und Ideen entwickelt werden, die für eine lebendige und resiliente Demokratie sorgen. Ein einzelner Ansatz allein wird nicht ausreichen – nur ein komplexer Instrumentenkasten kann Wirkung entfalten.“

Die Schulen würden hierbei eine Schlüsselrolle einnehmen. Spätestens seit der letzten Bundestagswahl wisse man schließlich, dass radikales Gedankengut leider gerade bei jungen Menschen verfange.

Als erste Maßnahme werde man den WiPo-Unterricht flächendeckend stärken. Spätestens im Schuljahr 2027/28 werde es zwei Stunden mehr in der Sekundarstufe I geben.

Dazu benötige das Land 80 neue Lehrerstellen, die man gerne schaffe, und stelle ca. 4 Millionen Euro pro Jahr dafür zur Verfügung.

„Warum wollen wir den WiPo-Unterricht nun ausgerechnet in der Mittelstufe stärken? Ganz einfach, denn diese Stunden kommen ALLEN Schülerinnen und Schülern zugute - das wäre bei einer Erhöhung des Stundenkontingents allein in der Oberstufe nicht der Fall!

Jeder und jede soll aber davon profitieren, auch die Schülerinnen und Schüler, die z.B. mit dem ESA oder MSA die Schule abschließen. Denn auf alle Kinder und Jugendlichen prasseln heutzutage Einflüsse von Sozialen Medien wie TikTok, Instagram und Co. ein“, so der Abgeordnete.

Mit verschiedenen Maßnahmen, wie etwa DialogP-Programmen, Schule ohne Rassismus oder Zukunftsschule habe man in den letzten Jahren bereits die historisch-politische Bildung gestärkt. Auch außerschulischen Lern- und Gedenkorten komme dabei eine wichtige Rolle zu.

„Sie sehen, unsere Pädagogen tun schon jetzt eine Menge mit großem Engagement. Und dies wird auch anerkannt: Grundsätzlich ist es bei uns in Schleswig-Holstein um die politische Bildung der Schülerinnen und Schüler ganz gut bestellt. Das ist nicht meine subjektive Wahrnehmung, sondern Ergebnis der ICCS-Studie.

Aber mit diesem Urteil „ganz gut“ wollen wir uns nicht zufriedengeben. Wir werden noch mehr tun und schaffen deshalb mehr WiPo-Unterricht für alle.

Selbst, wenn die Finanzlage angespannt und das Personal begrenzt ist ­­– in Zeiten wie diesen ist die Stärkung der politischen Bildung hundertprozentig die richtige Konsequenz.“

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