Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst unterstützen
Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst unterstützen
„Gute Lehrkräfte fallen nicht vom Himmel. Es ist ein langer Weg dorthin, vom Abitur übers Studium, bis hin zum Referendariat und dann braucht es noch eine gehörige Portion Erfahrung im schulischen Alltag, um den ambitionierten Ansprüchen zu genügen“, stellte der bildungspolitische Sprecher Martin Balasus zu Beginn seiner heutigen Rede zur Unterstützung der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst fest.
Eine Schlüsselrolle in diesem Prozess nehme der Vorbereitungsdienst, früher Referendariat genannt, ein. Hier werde das theoretische Wissen der Universitäten mit der Praxis verwoben, und es rückten plötzlich neben der Fachwissenschaft auch Didaktik, Methodik und mediale Umsetzung in den Vordergrund.
Schleswig-Holstein setze dabei auf zwei Ebenen: Die Ausbildung am IQSH (Institut für Qualitätsentwicklung) sowie an der Schule vor Ort.
„In meinen Augen eine gelungene Mischung aus Theorie und eigener Unterrichtstätigkeit, aus Input und Anleitung, aus Einzel-, Partner- und Gruppenerfahrungen und aus Ausprobieren und Gelerntem unter Beweis stellen.
Ich durfte als Mentor zwei angehende Lehrkräfte durch den Vorbereitungsdienst begleiten und mich so von der hohen Qualität der Ausbildung in Schleswig-Holstein überzeugen. Hier bei uns können wir angehende Lehrkräfte wirklich guten Gewissens in den Beruf entlassen. Das ist nicht nur meine persönliche Erfahrung. Das habe ich auch von vielen Berufskolleginnen und -kollegen gehört: Im IQSH wird eine hochprofessionelle Arbeit geleistet. Doch was gut ist, kann stets noch besser werden“, erklärte Balasus weiter.
Natürlich werde die Ausbildung an Schule und IQSH stets evaluiert und geprüft, wo sich Potenziale für Nachschärfungen ergeben können und was als besonders herausfordernd wahrgenommen wird. Genannt würden z.B. Belastungserfahrungen, die aus „Druck von außen“, aber auch aus persönlichem Unter-Stress-Setzen resultieren. Mancher berichte auch von einem „Realitätsschock“ nach dem Studium.
„Ich denke, diesem können wir durch mehr Praxis im Studium Herr/ Frau werden. Denn so weiß die angehende Lehrkraft frühzeitig, was sie später erwartet und ob die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern sie erfüllt.“
Häufig würden von Referendarinnen und Referendaren belastende Bewertungssituationen bei Unterrichtsbesuchen und in der Prüfung als Kritikpunkte benannt.
„Natürlich gehören eben diese Bewertungssituationen ein Stück weit dazu, was aber nicht heißt, dass man nicht für Verbesserung sorgen kann:
Ein Konzept soll intensivere Beratungsangebote auf den Weg bringen und kontinuierliche Rückmeldungen gewährleisten, damit niemand am Prüfungstag aus allen Wolken fällt. Bestimmt passiert dies schon häufig – wir wollen es aber verbindlich regeln.
Ebenso sollen Bewertungskriterien transparent gemacht werden, damit sich die LiV besser daran orientieren kann. Auch Vernetzungsangebote sollen ausgeweitet und die Vertretung der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst gestärkt werden. Außerdem wollen wir klären, ob die Erstattung der Fahrkosten für Modultage ab dem Wohnort und nicht wie bisher ab dem Arbeitsort erfolgen kann.“
Diese Vorschläge würden, wie viele weitere aus unserem Handlungsplan zur Lehrkräftegewinnung, dazu beitragen, die Attraktivität des Berufes weiter zu erhöhen.
„Wir brauchen fachkundige, motivierte, engagierte und gesunde Lehrkräfte – das ist unsere große Verantwortung“, so Balasus abschließend.