Landtagsdebatte um landesweites Radverkehrsnetz
Während der heutigen Debatte zum landesweiten Radverkehrsnetz (LRVN) erklärte der Sprecher für Landesplanung, Thomas Jepsen: „Ein landesweites Radverkehrsnetz (LRVN) gibt es in Schleswig-Holstein seit 2004. Es wurde schon einmal fortgeschrieben und um Schulradwege aktualisiert. Jetzt wird das LRVN nicht einfach fortgeschrieben, sondern neu konzipiert.“
Eine Neukonzeption des landesweiten Radverkehrsnetztes sei auch notwendig. Schließlich würden mit zunehmender Verbreitung von Pedelecs, steigender Zahl von Lastenfahrrädern und zunehmender Bedeutung des Fahrradtourismus neue Anforderungen an die Fahrradinfrastruktur gestellt.
„Bei Erstellung des landesweiten Radverkehrsnetzes wurde nicht nur der nationale Radverkehrsplan, sondern insbesondere auch die Radverkehrskonzepte von Kreisen und kreisfreien Städten berücksichtigt. Wir haben also ein baulastträgerübergreifendes Radverkehrsnetz mit detailliertem Blick auf alle klassifizierten Straßen, ergänzt um die touristischen Radfernwege und neu auch mit den geplanten Radschnellverbindungen.“
Wesentlich an der Neukonzeption des LRVN sei aber insbesondere auch eine Aufteilung in Netzebenen. Daran werde schon deutlich, dass man auch priorisiere und das auch unabhängig von einer Baulastträgerschaft.
„Den Kreisen und kreisfreien Städten geben wir mit dem LRVN ein weiteres Planungsinstrument an die Hand und darüber hinaus wird das LRVN zur Steuerung als ein angemessenes, zu berücksichtigendes Kriterium bei den Förderprogrammen das Landes eingeführt werden“, so Jepsen.
Jetzt gehe es aufbauend auf dem LRVN darum, eine Prioritätenmatrix für ein Bauprogramm zu erstellen, damit auch der LBV.SH seine Baumaßnahmen ausrichten kann.
Mit rund 2/3 Radwegen an Landesstraßen habe Schleswig-Holstein den Spitzenwert in der Republik und es gelte vorrangig diese Infrastruktur in guten Ausbaustandard zu bringen und zu halten.
Dabei wolle man einheitliche Standards erreichen und dazu sollten insbesondere für Lückenschlüsse die Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) berücksichtigt werden.
Das landesweite Radverkehrsnetz solle auch nicht statisch bleiben. Ausbauzustand und Trassenführung sollen allen Baulastträgern als flexibles und stets aktuelles Instrument der Programmplanung zur Verfügung stehen.
„Und bei aller Steuerung über das Radverkehrsnetz und einem Bauprogramm mit digitalem Infrastrukturinformationssystem brauchen wir auch ein darauf abgestimmtes Gesamtkonzept der verschiedenen Finanzierungs- und Fördermittel. Wir bekommen mit dem landesweiten Radverkehrsnetzt jetzt ein maßgebliches Planungsinstrument, das jetzt mit einem Bauprogramm konkretisiert und mit einem digitalen Informationssystem flexibilisiert werden soll“, so der Abgeordnete abschließend.