Kita-Debatte im Landtag
Kita-Debatte im Landtag
Der zweite Tag der Dezembertagung des Landtags begann mit einer Debatte um die Kita-Politik im Land. Auf der Tagesordnung stand dabei die zweite Lesung des schwarz-grünen Kindertagesstättenförderungsgesetz (KiTaG) wie auch zwei Anträge der Fraktionen von SPD und FDP.
Die von der vergangenen Jamaika-Koalition eingeführte Kita-Reform, mit der ein grundlegender Wechsel in der Kita-Politik des Landes eingeleitet wurde, sieht auch eine Evaluation der Kita-Situation im Land zum Ende der Übergangszeit vor. Dabei soll die Betreuungssituation im Land gründlich analysiert werden. CDU und Grüne haben nun mit dem KiTaG beschlossen, diesen Evaluationsprozess um vier Monate bis Ende April 2024 zu verlängern.
Für die CDU-Fraktion stellte in der Debatte die Kita-politische Sprecherin Katja Rathje-Hoffmann die Anstrengungen des Landes und die Erfolge der Kita-Reform heraus. „Mit der Einführung des Kindertagesförderungsgesetzes in Schleswig-Holstein haben wir es geschafft, die Familien zu entlasten, die Qualität zu definieren und zu verbessern“, so die Sozialpolitikerin zum Beginn ihrer Rede.
Ziel der Verlängerung der Evaluation sei es, die Qualität der Kindertagesstätten zu steigern, neue Betreuungsplätze zu schaffen, Fachkräfte zu stärken und mehr Verlässlichkeit für Familien zu schaffen. In den vergangenen fünf Jahren wurden die Kommunen verlässlich beim Ausbau der Kitas unterstütz und so 13.000 zusätzliche Kitaplätze geschaffen. Von 222 Millionen Euro im Jahr 2017 ist die KiTa-Förderung des Landes auf nun knapp 700 Millionen Euro für 2024 um mehr als das Dreifache gestiegen.
Eine zentrale Herausforderung ist dabei der Fachkräftemangel. Deswegen stärkt die Landesregierung die praxisintegrierte Ausbildung, die sog. PiA Ausbildung im sozialpädagogischen Bereich für mehr Fachkräfte in den Erziehungsberufen und hat dafür die Ausbildungskapazitäten im Land deutlich gesteigert. So werden mit dem aktuellen Haushalt rund 800 statt bisher 350 PiA Ausbildungsstellen gefördert. „Zur Landesstrategie gehören auch niederschwellige Angebote und Maßnahmen, wie zum Beispiel der kurzfristige Einsatz von „Helfenden Händen“ oder der erleichterte Einstieg für Quereinsteiger/innen. Attraktiver wird es auch für langjährig beschäftigt SPAs im Aufstieg zur Gruppenleitung. Das Land stellt auch zusätzliche 100 FSJ-Plätze zur Verfügung. Kleinsteinrichtungen werden unterstützt und die Verfügungszeiten der pädagogischen Mitarbeiter/innen werden ausgeweitet. Geplant ist weiterhin die Ausweitung der „Helfenden Hände“ für alle Kitas zu ermöglichen“, so Rathje-Hoffmann.
In einem anschließenden 3-Minuten Betrag stellte auch der Fraktionsvorsitzende Tobias Koch die Erwartungen der CDU-Fraktion für die Beratungen zum Kita-Gesetz im kommenden Jahr heraus: Das Kita-System müsse flexibler und vor Ort einfacher handhabbar werden.