Keine Aufweichung des Leistungsgedankens
Keine Aufweichung des Leistungsgedankens
In der heutigen Landtagsdebatte äußerte Martin Balasus, sportpolitischer Sprecher, deutliche Kritik an der jüngsten Reform der Bundesjugendspiele. Er betonte, dass das Thema emotional besetzt sei und viele Menschen aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen eine Meinung dazu hätten. „Die einen lieben sie, die anderen lehnen sie strikt ab,“ stellte Balasus fest.
Balasus erläuterte, dass seit 2001 Grundschulen selbst entscheiden konnten, ob sie die Bundesjugendspiele als Wettkampf oder Wettbewerb durchführen, je nach den Bedürfnissen der Kinder und der sportlichen Infrastruktur. Diese Wahlmöglichkeit habe sich über die Jahre bewährt. Nun aber habe das Kuratorium beschlossen, dass Grundschulen Leichtathletik und Schwimmen in den Klassen 3 und 4 nur noch als Wettbewerb und nicht mehr als Wettkampf austragen dürfen. „Eine sportliche Fehlentscheidung,“ nannte Balasus diese Änderung und sprach sich gegen die Aufweichung des Leistungsgedankens aus.
Die Entscheidung sei nicht von der Kultusministerkonferenz (KMK) ausgegangen, deren Sportkommission sich für die Wiederzulassung des Wettkampfmodells eingesetzt habe. Vielmehr läge das Problem beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und der Mehrheit der Sportverbände, die ein „kind- und entwicklungsgemäßeres Angebot“ anstrebten. Diese würden argumentieren, dass viele Kinder heute nicht mehr die Voraussetzungen für einen Wettkampf mitbrächten, was auf Bewegungsmangel, falsche Ernährung und übermäßigen Medienkonsum zurückzuführen sei. Balasus wies jedoch darauf hin, dass dies nicht auf alle Kinder zutreffe.
Die CDU-Landtagsfraktion unterstützt daher die Rückkehr zum bewährten Optionsmodell, bei dem die Schulen selbst entscheiden können, welche Form der Bundesjugendspiele für ihre Schülerschaft am besten geeignet ist. „So viel Wettkampf wie möglich, so viel Wettbewerb wie nötig,“ fasste Balasus zusammen. Er betonte weiter, dass Leistung eine entscheidende Rolle im Leben spiele und der Wettkampf eine wichtige Motivationsquelle sein könne. Viele Kinder würden sich besonders anstrengen, um beim Sportfest Bestleistungen zu zeigen und hätten viel Freude daran. Spaß und Wettkampf seien kein Gegensatz, so Balasus. Auch das Erleben von Enttäuschungen gehöre zur Persönlichkeitsentwicklung, und es sei Aufgabe der Lehrkräfte und Eltern, den Kindern beizubringen, dass Verlieren keine Schande sei, solange man sein Bestes gegeben habe.
Abschließend äußerte Balasus die Hoffnung, dass der Trend des DOSB nicht weiter fortgesetzt werde und sprach sich deutlich für eine Rückkehr zum Wettkampfmodell aus.