In Vielfalt vereint

In Vielfalt vereint

„Wir in Schleswig-Holstein haben einen Schatz, den viele im Rest der Republik nicht kennen. Das sind unsere Minderheiten samt ihren vielfältigen und bereichernden Kulturen. Ein solches Gut ist besonders schützenswert. Das haben wir längst erkannt: Die dänische Minderheit, die Minderheit der deutschen Sinti und Roma und die friesische Volksgruppe haben laut Artikel 6 Abs. 2 der Verfassung des Landes Schleswig-Holstein Anspruch auf Schutz und Förderung.

Wir möchten, dass auch die Bundesrepublik Deutschland den Schutz der Identität der autochthonen Minderheiten und Volksgruppen ins Grundgesetz aufnimmt“, erklärte die Sprecherin für Minderheiten Uta Wentzel.

2019 sei Dank des fraktionsübergreifenden Engagements in Schleswig-Holstein bereits eine entsprechende Bundesratsinitiative gestartet worden. Man begrüße es sehr, dass sich auch die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag der Förderung der Minderheiten weltweit und insbesondere hier in Europa verschrieben habe.

„Mein Appell: Lassen Sie uns gemeinsam mit unserer Landesregierung bei allen demokratischen Fraktionen des Bundestages für eine Grundgesetzänderung werben! Zur Förderung der Minderheiten gehört für uns aber auch, in unserem Land selbst über unsere Minderheiten und ihre Sprache, Geschichte und Kultur zu informieren und unser Wissen zu vermitteln.“

Man bitte daher die Landesregierung in das Konzept für alle Schularten auch Angebote für die Fortbildung von Lehrkräften zu berücksichtigen.

„Verständnis schafft man in erster Linie, indem man zuhört und miteinander spricht. Es ist deshalb richtig und wichtig, Austauschprogramme weiter zu fördern. Heute existieren über 50 erfolgreiche Schulpartnerschaften mit Dänemark. Wir haben uns vorgenommen, diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben und 20 zusätzliche Partnerschaften zwischen deutschen und dänischen Oberstufenschulen zu initiieren. Neben den Schülern und Lehrern landesweit profitieren auch die Schulen unserer Minderheiten beidseits der Grenze von diesen interkulturellen Austäuschen.

Durch die Fehmarnbelt-Querung werden unsere beiden Länder künftig noch enger zusammenrücken. Wir freuen uns auf eine weitere Grenzregion, auf die Ausweitung des Modellschulprojektes sowie spannende Maßnahmen zur Förderung der Attraktivität von Dänisch in der Fehmarnbelt-Region wie z.B. das geplante Interreg-Projekt „Fehmarnbelt-Bildungsregion“.

Es sei wichtig, dass man auf allen Ebenen weiter für den großen Schatz der Minderheiten werbe, dass man sie schütze, interkulturell voneinander lerne, Raum für Begegnungen schaffe und das Fach Dänisch stärke.

„Ich möchte alle Beteiligten, die Bundes- wie Landesregierung ermutigen, auch weiterhin für die Minderheiten einzustehen und einer Aufnahme der nationalen Minderheiten in das Grundgesetz den Weg zu bereiten“, so Wentzel abschließend.

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