Impfen weist den Weg zurück zur Freiheit
Impfen weist den Weg zurück zur Freiheit
Die Freiheit kehrt zurück – zumindest weitestgehend. So die Aussage des Fraktionsvorsitzenden Tobias Koch am Donnerstag im Plenum.
Die Aufhebung aller Corona-Auflagen bei Einhaltung von 3G sei dabei aber nur der vorläufige Schlusspunkt einer ganzen Reihe von Öffnungsschritten, die seit März vollzogen worden seien. Jetzt folge die Rückkehr zum normalen Leben bei Einhaltung von 3G, also für Geimpfte, Genesene und Getestete.
„Zum allerersten Mal überhaupt gibt es in der Corona-Ampel mit der Stufe grün die Aussicht darauf, dass auch die letzten verbliebenen Auflagen bei positiver Entwicklung entfallen können“, gibt Koch Ausblick in die nahe Zukunft.
Der Stufe grün sei man dabei deutlich näher als der Stufe rot, also möglichen erneuten Einschränkungen bzw. einer Beschränkung auf Geimpfte und Genesene in der 2G-Option. Der Schlüssel zum Erfolg für diese ausgesprochen positive Entwicklung sei die hohe Impfquote in Schleswig-Holstein - eine ganz starke Leistung aller Beteiligten in den Impfzentren, in den mobilen Impfteams, der Ärztinnen und Ärzte, der Helferinnen und Helfer von Bundeswehr und Rotem Kreuz und natürlich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sozialministeriums.
„Noch besser wäre es sicherlich, wenn die Impfquote schon bei 80 oder sogar 85 Prozent liegen würde“, so Koch. Deshalb habe man sich jetzt für 3G entschieden und müsse nicht mit 2G die Getesteten vom öffentlichen Leben ausschließen, wie es andere Bundesländer mit niedrigeren Impfquoten für sich entschieden hätten.
Das gelte insbesondere auch im Hinblick auf Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren. Denn in dieser Altersgruppe liege man mit einer Erstimpfungsquote von über 50% nicht nur weit über dem Bundesdurchschnitt, sondern sogar mit großem Abstand auf dem ersten Platz. Dennoch müsse man gerade bei Kindern und Jugendlichen besonders achtsam sein, denn aufgrund der fehlenden Zulassung des Impfstoffes für Kinder unter 12 Jahren seien sie dem Risiko einer COVID-19 Infektion bislang ungeschützt ausgesetzt. „Deshalb sind wir mit der fortgesetzten Maskenpflicht im Unterricht und mit dem zweimal wöchentlichen Corona-Schnelltest an dieser Stelle weiterhin besonders vorsichtig und werden diese Maßnahmen zumindest bis Ende Oktober – also bis zwei Wochen nach den Herbstferien – fortsetzen“, so der Fraktionsvorsitzende.
Die Impfung von Kindern unter 12 Jahren werde erst dann richtig in Gang kommen, wenn auch die entsprechende Empfehlung der Ständigen Impfkommission vorliegen würde.
Koch folgert: „Deshalb sind wir Erwachsene aufgefordert, bis dahin für den Schutz von Kindern und Jugendlichen zu sorgen. Das können wir alle am besten dadurch tun, dass wir uns selbst impfen lassen.“
Kein Verständnis zeigte Koch dafür, dass Abgeordnete des Landtags immer noch nicht geimpft seien, gerade sie sollten als Vorbild mit gutem Beispiel vorangehen.
„Corona ist noch nicht vorbei. Jeder der sich nicht impfen lässt, wird über kurz oder lang an COVID-19 erkranken. Angesichts des bestehenden Impfangebots wäre es aber unverhältnismäßig, das öffentliche und private Leben aus diesem Grund noch länger einzuschränken. Deshalb ist der eingeschlagene Kurs der Landesregierung vollkommen richtig und wird von meiner Fraktion uneingeschränkt unterstützt“, so Koch.
Das gelte auch für die Entscheidung, die Lohnfortzahlung für nicht-geimpfte Ansteckungsverdächtige im Quarantänefall auslaufen zu lassen. Ebenso wie bei Schnelltests seien diese Kosten der Allgemeinheit nicht länger zumutbar. Wer sich gegen alle Empfehlungen nicht für das kostenfreie Impfangebot entscheide, der müsse dann die finanziellen Folgen seiner Entscheidung auch selbst tragen.
Bleibe am Ende nur noch ein offener Punkt, nämlich die fehlende Möglichkeit der Arbeitgeber, von ihren Beschäftigten Auskunft über ihren Impfstatus zu verlangen. In einer 3G Welt, in der alle die nicht geimpft oder genesen sind, einen tagesaktuellem Schnelltest vorlegen müssen, sei es nicht logisch, wenn die Arbeitgeber nicht wüssten, ob ihre eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alle geimpft seien und ihnen lediglich zweimal die Woche einen Test ermöglichen müssten.
Koch abschließend: „Ich würde mir wünschen, dass das Bundesarbeitsministerium diese Lücke möglichst schnell schließt. Vermutlich sind wir in Schleswig-Holstein aber schneller in Stufe Grün als dass das in Berlin gelingt – und das wäre dann natürlich auch eine Lösung.“