Hitzeschutz hilft allen, aber insbesondere vulnerablen Gruppen
Hitzeschutz hilft allen, aber insbesondere vulnerablen Gruppen
In einer aktuellen Debatte des schleswig-holsteinischen Landtages hat Dagmar Hildebrand, sozialpolitische Sprecherin, die wachsende Bedrohung durch Extremwetterereignisse hervorgehoben und dringende Maßnahmen gefordert. Hildebrand wies auf die zunehmenden Bilder von reißenden Bächen, Überschwemmungen und verdorrten Äckern hin und betonte, dass extreme Wetterlagen, wie sie in den letzten Wochen und Monaten beobachtet wurden, zunehmen.
Hildebrand erklärte, dass die finanziellen Folgen des Klimawandels und der Extremwetterereignisse gravierend seien. Sie verwies auf eine Studie des Wirtschaftsforschungsunternehmens Prognos, die zeigte, dass Extremwetterlagen deutschlandweit zwischen 2000 und 2021 Schäden in Höhe von über 140 Milliarden Euro verursacht haben. Diese Summe umfasse direkte Schäden an Gebäuden und Infrastruktur, Ertragsverluste in der Forst- und Landwirtschaft sowie indirekte Schäden wie verringerte Arbeitsproduktivität.
"Diese Studie verdeutlicht die Dimension der Problematik und ist uns eine Mahnung," betonte Hildebrand. Sie forderte mehr Einsatz in der Krisenvorsorge und betonte, dass alle staatlichen Ebenen langfristig mehr investieren müssen, um die Bevölkerung und Sachwerte besser vor den Folgen von Extremwetterlagen zu schützen. "Wir brauchen verlässliche Klimaanpassungsstrategien, die vor Hitze, Hochwasser und starken Wetterschwankungen schützen," sagte sie.
Besonders hob Hildebrand das Thema Hitze hervor. Sie berichtete, dass für das Jahr 2022 in verschiedenen Medien von rund 8.000 Todesopfern bundesweit durch Hitzeeinwirkung gesprochen wurde, während das Robert-Koch-Institut (RKI) von 4.500 Opfern berichtet. Diese Diskrepanz erklärte sie mit unzureichend abgestimmten Definitionen und Zählverfahren. Selbst wenn man die niedrigere Zahl des RKI als Basis nimmt, sei die Anzahl der Hitzetoten fast doppelt so hoch wie die Zahl der Verkehrstoten im gleichen Zeitraum, was sie als erschreckend bezeichnete.
Obwohl Schleswig-Holstein weniger stark betroffen sei als südlichere Bundesländer, habe die Landesregierung bereits im November 2021 einen ressortübergreifenden Informationsaustausch zum Thema Hitze initiiert und den Gesundheitsämtern eine Arbeitshilfe zur Entwicklung und Implementierung von Hitzeaktionsplänen zur Verfügung gestellt.
Für das Jahr 2024 berichtete das RKI von bisher 470 hitzebedingten Todesfällen bundesweit, wobei der größte Anteil ältere Menschen betreffe. Hildebrand appellierte an die Abgeordneten, dem Bericht und der Beschlussempfehlung des Sozialausschusses zu folgen. Der ressortübergreifende Antrag der CDU würde sich für passgenaue, effiziente, zukunftsgerichtete und unterstützende Maßnahmen in Extremwetterlagen aussprechen und insbesondere vulnerablen Gruppen helfen.