Heute ist ein Feiertag

Heute ist ein Feiertag

„Heute ist ein Feiertag“, sagte der religionspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Tobias von der Heide zu Beginn seiner heutigen Rede, „wir bringen die Vereinbarung der alevitischen Gemeinden mit dem Land Schleswig-Holstein auf den Weg. Daran haben wir lange gearbeitet. Und ich will es deutlich sagen, es ist viel mehr als ein Vertrag. Es ist eine Anerkennung der Aleviten in Schleswig-Holstein, aber auch ein Bekenntnis zu den Aleviten in Schleswig-Holstein. Es geht darum, dass Menschen alevitischen Glaubens ein dauerhafter Teil Schleswig-Holsteins sind und der alevitische Glaube fester Bestandteil des vielfältigen religiösen Lebens bei uns im Norden geworden ist.“

Die Aleviten hätten in Deutschland und in Schleswig-Holstein eine neue Heimat gefunden. Viele seien über die letzten Jahrzehnte nach Deutschland gekommen, hätten sich hier niedergelassen, Arbeit gefunden, eine Familie gegründet und sich auf vielfältige Weise in die Gesellschaft eingebracht. Sich im positivsten Sinne integriert. Dabei sei es für ihn wichtig festzuhalten, Integration heiße niemals Assimilation. Gerade deshalb sei die heutige Vereinbarung von besonderer Bedeutung, denn sie unterstreiche: Aleviten sind ein Teil von Schleswig-Holstein.

Konkret gehe es bei der Vereinbarung um eine gemeinsame Wertegrundlage und ein klares Bekenntnis zu unserem Grundgesetz. Es gehe außerdem um das Recht zu Cem-Zeremonien und den Schutz von alevitischen Feiertagen, die Schaffung von alevitischem Religionsunterricht, Regelungen zum Rundfunkwesen und die Vereinbarung einer Freundschaftsklausel, die klar mache, dass diese Vereinbarung kein Endpunkt sei, sondern der stetige Austausch die Beziehungen noch weiter entwickeln soll. Das sei Jamaikas Ziel.

Es sei ein wichtiges Signal für die rund 20.000 Aleviten in Schleswig-Holstein, dass heute, nachdem vor zwei Jahren in demselben Raum das 30-jährige Bestehen der alevitischen Gemeinden gefeiert wurde, das politische Versprechen der Jamaika Koalition zu dieser Vereinbarung eingelöst werde.

Es bleibe offensichtlich, dass eine solche Vereinbarung mit den islamischen Verbänden noch nicht gelungen sei, wofür es verschiedene Gründe gebe. Klar sei, dass der größte islamische Verband Ditib es der Koalition nicht leicht mache, eine gemeinsame Basis zu finden, außerdem bliebe die Frage, ob man eine Vereinbarung mit einzelnen islamischen Verbänden und Gemeinden abschließen oder wie in anderen Bundesländern eine gemeinsame Vereinbarung auf den Weg bringen wolle.

„Ich will es hier noch einmal festhalten: Unser Ziel bleibt eine solche Vereinbarung auch mit den islamischen Verbänden und dem Land Schleswig-Holstein. Dabei wird uns auch diese Vereinbarung mit den schleswig-holsteinischen Aleviten helfen, weil sie das positive Beispiel ist, wie man solch ein Vorhaben auf den Weg bringen kann“, so von der Heide.

Heute sei ein guter Tag für alle Aleviten in Schleswig-Holstein, aber auch für alle Menschen in Schleswig-Holstein, die einen Glauben haben. Mit dieser Vereinbarung mache man deutlich, dass Religionsfreiheit für alle Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner ein hohes Gut sei.

Pressemitteilungen filtern