Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache!

Der schleswig-holsteinische Landtag debattierte heute über häusliche und sexualisierte Gewalt an Frauen. „Das gemeinsame Ziel aller Fraktionen hier im Landtag ist, ein wirkungsvolles und effektives Hochrisikomanagement bei uns zu implementieren. Wir wollen, dass gefährdete Personen wirksam geschützt werden. Ganz im Sinne der für uns verpflichtenden und gültigen Istanbul-Konvention“, so die frauenpolitische Sprecherin Katja Rathje-Hoffmann.

Eine gute und interdisziplinäre Zusammenarbeit der Behörden im Informationsaustausch solle dazu führen, dass die bestmöglichen Schutzmaßnahmen für die Opfer gewährleistet werden können. „Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache, deswegen müssen wir wirkungsvoll handeln. Unser gemeinsames Ziel ist, die systematische Verringerung von Gewalt gegen Frauen zu erreichen“, so die Abgeordnete.

Jeden Tag versuche in Deutschland ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten, an jedem dritten Tag gelinge es ihm auch. Rathje-Hoffmann blickte auf die Zahlen aus dem Jahr 2022: „In diesem Jahr starben 133 Frauen durch ihren Partner oder Ex-Partner. Nach der Kriminalstatistik erlebten im selbem Jahr 171.000 Frauen häusliche Gewalt. Bei mehr als 126.000 waren es die Partner oder Ex-Partner, die angriffen.“

Häusliche und sexualisierte Gewalt sei ein Querschnittsproblem der Gesellschaft. Jede dritte Frau erlebe in Ihrem Leben mindestens einmal psychische, physische oder sexualisierte Gewalt. „Hier brauchen wir eindeutig einen besseren und wirkungsvolleren Schutz für Frauen in möglichen Gewaltsituationen. Und hier setzt das Hochrisikomanagement an, das bereits in zwei Pilotregionen bei uns in Schleswig-Holstein ausprobiert und getestet wurde“, so die frauenpolitische Sprecherin.

Gemeinsam mit den Erfahrungen und dem Fachwissen der Expertinnen und Experten wolle man Gewalt verhindern und vorbeugen. Fachlichkeit und Expertise würden gebündelt und zusammengeführt. Ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen für ein transparentes und sensibles Verfahren für alle Beteiligten leiste praktische Dienste in einem abgestimmten Verfahren. Das wichtigste Ziel des Hochrisikomanagements sei die Verhinderung schwerer Gewalttaten und ein besseres Erkennen von schweren Gewalttaten und Risiken. Das Gefährdungsmanagement soll außerdem für ein besseres Erkennen von gefährdeten Personen sorgen, um auch potenzielle Gefährder oder Täter besser erkennen zu können.

„Gemeinsam arbeiten die Frauenfachberatungen, die Polizei und Strafverfolgung und die Justiz an mehr Sicherheit für die Opfer. Jede Institution hat Klarheit über die Rollenverteilung und die Rahmenbedingungen der beteiligten Institutionen“, so Rathje-Hoffmann.

Pressemitteilungen filtern