Gebäudebestand klimaneutral, aber bezahlbar

In der heutigen Landtagsdebatte wurde das Thema der Baukostenentwicklung und die Klimaneutralität des Gebäudebestandes behandelt. Michel Deckmann, wohnungsbaupolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, betonte in seiner Rede die Notwendigkeit, nicht nur darüber zu sprechen, sondern auch konkrete Lösungen aufzuzeigen: „Die Menschen in unserem Land haben nicht erst seit dem Heizungsgesetz viele Fragen. Mit dem Regelstandard für erleichtertes Bauen setzen wir ein klares Zeichen für die Baukostensenkung in Schleswig-Holstein.“

Deckmann stellte klar, dass die Baukosten um bis zu 25 Prozent gesenkt werden können, wenn der Regelstandard „Erleichtertes Bauen“ konsequent umgesetzt wird. Dieser Standard werde zum Maßstab für die soziale Wohnraumförderung, wobei das Land gezielt auf effiziente und notwendige Bauvorhaben setze. „Wir fördern, was gut und notwendig ist, aber keine Luxusbauten“, betonte er. Diese Art der Förderung sei nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern schone auch Material und Ressourcen, was Deckmann als „ökologisch sinnvoll“ hervorhob.

Die große Herausforderung, so Deckmann weiter, liege darin, die Klimaneutralität des Gebäudebestandes zu erreichen, ohne die Menschen finanziell zu überfordern. Die vorgelegte Studie biete hierfür eine solide Arbeitsgrundlage. Drei Szenarien würden in der Studie vorgestellt, wobei die CDU-Fraktion Szenario 1 mit seinem realistischen Ansatz bevorzuge. „Wir setzen auf eine moderate Steigerung der Sanierungstiefe, die für die Menschen im Land wirtschaftlich tragfähig ist“, erklärte Deckmann. Dennoch bleibe dieser Weg herausfordernd und erfordere weiterhin große finanzielle Anstrengungen und Anpassungen im Baurecht.

Besonders hob Deckmann hervor, dass in Schleswig-Holstein bereits wichtige Schritte unternommen wurden, um die Umstellung auf emissionsfreie Energie und Wärmeerzeugung zu ermöglichen. „Wir haben die Landesbauordnung angepasst und die soziale Wohnraumförderung auch auf Sanierungen ausgeweitet“, berichtete er.

In seiner Rede appellierte Deckmann an alle Beteiligten, die KfW-Förderung anzupassen. „Die Fixierung auf Sanierungshöchststandards wie Effizienzhaus 40 oder 55 ist für viele Teile des Gebäudebestandes nicht realistisch“, stellte er klar. Es sei entscheidend, ein Szenario zu entwickeln, das sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich für alle tragbar sei. „Wir wollen den Gebäudebestand klimaneutral machen – aber bezahlbar für alle Teile der Gesellschaft“, so Deckmann abschließend.

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