Einheitliche Lösung für Familien mit Kinderwunsch

Einheitliche Lösung für Familien mit Kinderwunsch

„Kinder sind unsere Zukunft – ohne Kinder gibt es keine Zukunft. Doch so einfach ist es mit dem Kinderwunsch leider nicht“, so Dagmar Hildebrand zu Beginn ihrer heutigen Rede im Landtag.

Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums ist in Deutschland fast jedes zehnte Paar zwischen 25 und 59 Jahren ungewollt kinderlos. Die Kosten für eine medizinische Kinderwunschbehandlung liegen je nach Art der Behandlung und Anzahl der Versuche bei bis zu 50.000 Euro.

„Bislang sieht es so aus, dass 12 der 16 Bundesländer sich an der Finanzierung der Kinderwunschbehandlung beteiligen, 4 dagegen nicht – darunter auch Schleswig-Holstein. Dabei ist klar: Der Bund stellt seit April 2012, also seit über 10 Jahren, finanzielle Hilfen für die kostenintensiven Behandlungen bereit. Dies gilt allerdingst nur, wenn sich die Länder mit einem Förderanteil in mindestens der gleichen Höhe beteiligen“, erläutert die Abgeordnete die aktuelle Situation.

Die Tatsache, dass Menschen mit Kinderwunsch hier in Schleswig-Holstein wohnen und nicht etwa in Niedersachsen oder Nordrhein-Westfalen, wo es jeweils Förderungen gibt, dürfe kein Nachteil sein. „Deswegen müssen wir handeln, dies haben wir Mitte des Jahres auch klar im Koalitionsvertrag vereinbart“, so die Abgeordnete.

Im Koalitionsvertrag heißt es: „Wir werden uns für eine bundeseinheitliche Lösung für eine finanzielle Unterstützung bei einer Kinderwunschbehandlung einsetzen, damit möglichst viele Familien ihren Kinderwunsch realisieren können.“

Neben dem Wohnsitz der potenziellen Antragsteller und der finanziellen Unterstützung gebe es derzeit allerdings noch weitere Probleme, von denen einige auf Bundesebene gelöst werden müssen. So erstatten die gesetzlichen Krankenkassen die Hälfte der Kosten für eine Kinderwunschbehandlung nur bei Einhaltung der Altersgrenzen. Voraussetzung für eine Förderung ist derzeit auch, dass das Paar miteinander verheiratet ist. Daneben spielt die sexuelle Orientierung eine Rolle. Hierzu sagte Hildebrand: „Die Frage, ob ein Paar heterosexuell ist oder nicht, sollte sich im Jahre 2022 schon längst nicht mehr stellen.“

Für die CDU-Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein stellte die Abgeordnete abschließend klar: „Wir bitten die Landesregierung, sich für eine bundeseinheitliche Lösung bei der finanziellen Unterstützung zur Kinderwunschbehandlung einzusetzen – unter Beachtung der veränderten gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.“

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