Bessere Hilfe für Long- und Post-Covid-Patienten

Bessere Hilfe für Long- und Post-Covid-Patienten

Dagmar Hildebrand, sozialpolitische Sprecherin, betonte heute im Landtag die Notwendigkeit umfassender Maßnahmen zur Unterstützung von Menschen, die unter den langfristigen Folgen einer Covid-19-Infektion leiden. Diese Langzeitfolgen, bekannt als Long-Covid und Post-Covid-Syndrom, beeinträchtigen das Leben vieler Bürgerinnen und Bürger erheblich.

Hildebrand hob hervor, dass Long-Covid Menschen betrifft, die noch Wochen oder Monate nach der Infektion unter gesundheitlichen Beschwerden leiden. Beim Post-Covid-Syndrom dauern die Symptome mindestens zwölf Wochen an und können das tägliche Leben dauerhaft stark einschränken. „Mit allen negativen Folgen für die Teilhabe am familiären und gesellschaftlichen Leben sowie der Erwerbsfähigkeit“, fügte sie hinzu.

Besondere Besorgnis äußerte Hildebrand über die Zunahme von Fällen des Chronischen Fatigue Syndroms (ME/CFS). Diese schwere, chronische Erkrankung führe zu einer besonders schnellen und langanhaltenden Erschöpfung, sodass ein normaler Alltag für die Betroffenen kaum noch zu bewältigen sei. „All die Zahlen und Fakten im Bericht lassen uns aber nur erahnen, welche menschlichen Schicksale und Folgen mit diesen Erkrankungen verbunden sind“, erklärte sie.

Hildebrand betonte die Wichtigkeit des direkten Austauschs mit Betroffenen, um deren persönliche Schicksale besser zu verstehen. Sie berichtete, dass viele Erkrankte unter extremer Erschöpfung, Konzentrationsproblemen und körperlichen Schmerzen leiden. Zudem sei die psychische Belastung durch Stigmatisierung erheblich, und in einigen Fällen hätten die Betroffenen die Hoffnung auf Heilung oder Besserung bereits aufgegeben.

„Das können wir nicht hinnehmen! Es ist unsere Pflicht, diesen Menschen die notwendige Unterstützung anzubieten“, appellierte Hildebrand an die Abgeordneten.

Die CDU-Landtagsfraktion sieht die bisherigen Maßnahmen in Schleswig-Holstein als wichtige Schritte an. So wurden etwa spezialisierte Ambulanzen in Kiel und Lübeck eingerichtet, die umfassende Diagnostik und Therapieangebote bereitstellen. Diese Einrichtungen würden nicht nur medizinische Versorgung bieten, sondern auch erste therapeutische Maßnahmen, um den Betroffenen wieder ein Stück Lebensqualität zurückzugeben.

Zudem fördere das Land Forschungsprojekte wie FRISH und COVIDOM, die darauf abzielen, die Grundlagen dieser Krankheitsbilder besser zu verstehen und neue Behandlungsansätze zu entwickeln. „Forschung ist der Schlüssel, um langfristig effektive Therapien zu finden und die Versorgung zu verbessern“, betonte Hildebrand. Der enge Schulterschluss mit dem Robert-Koch-Institut und anderen Forschungseinrichtungen sei dabei besonders wichtig.

Die Zusammenarbeit der Landesregierung mit den Expertinnen und Experten des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein zur Verbesserung der medizinischen Versorgung wurde ebenfalls hervorgehoben. Hildebrand forderte, diese Anstrengungen konsequent fortzuführen und die Behandlungsmöglichkeiten weiter auszubauen. Ein besonderer Fokus liege dabei auf der Vernetzung aller Akteure und der erhobenen Daten über Krankheitsbilder und Therapieansätze.

Besondere Aufmerksamkeit müsse auch Kindern und Jugendlichen gewidmet werden, die konkrete, individuelle Hilfsangebote benötigen, um ihren Schulalltag trotz gesundheitlicher Einschränkungen bewältigen zu können. Hildebrand betonte, dass die Betroffenen sich nicht nach außergewöhnlichen Dingen sehnen, sondern einfach ihr normales Leben zurückwollen. „Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass die Menschen in unserem Land die Hilfe erhalten, die sie brauchen“, schloss Hildebrand.

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