Berufsausbildung in der Grenzregion muss gemeinsam gedacht werden

In der heutigen Landtagsdebatte hob Uta Wentzel, stellvertretende Vorsitzende und minderheitenpolitische Sprecherin, die Bedeutung grenzüberschreitender Bildung und Ausbildung in der deutsch-dänischen Region hervor. Sie zitierte den Philosophen Ludwig Wittgenstein: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt,“ und unterstrich damit die zentrale Rolle von Sprachkenntnissen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Wentzel betonte, dass sichere Sprachkenntnisse in der Nachbarsprache entscheidend seien, um junge Menschen für eine grenzüberschreitende Berufsausbildung zu gewinnen. „Ein gemeinsamer Arbeitsmarkt setzt eine gemeinsame Bildungsstrategie voraus,“ sagte Wentzel. Rund 5000 Schülerinnen und Schüler an 62 öffentlichen Schulen in Schleswig-Holstein lernen Dänisch, und über 50 Schulpartnerschaften mit Dänemark fördern den interkulturellen Austausch.

Mit der Fehmarnbelt-Querung werde die deutsch-dänische Zusammenarbeit in Zukunft noch intensiver. Die Abgeordnete begrüßte die Maßnahmen zur Förderung von Dänisch im Rahmen des Interreg-Projektes „Fehmarnbelt-Bildungsregion.“ Ein weiterer wichtiger Schritt sei die mehrsprachige Online-Praktikumsbörse.

Wentzel wies auch auf die Unterstützung durch Erasmus+ hin, das Praktika von Schülern, Auszubildenden und Studierenden in dänischen Betrieben fördert. Erfolgreiche Ausbildungsmodelle, die einen doppelten Berufsabschluss ermöglichen, seien bereits im Interreg-Programm StarForce entwickelt worden.

Das Interreg-Projekt GerDa, das 2023 ins Leben gerufen wurde, konzentriere sich auf Nachhaltigkeit und bringe berufsbildende Schulen und Hochschulen im Grenzgebiet zusammen. „Auf beiden Seiten der Grenze besteht ein hoher Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften im grünen Sektor,“ betonte Wentzel.

Abschließend betonte die Abgeordnete die Attraktivität eines doppelten Berufs- oder Studienabschlusses in der deutsch-dänischen Grenzregion. „Unser Ziel ist es, die deutsch-dänische Zusammenarbeit strategisch immer weiterzuentwickeln und zu stärken,“ sagte Wentzel und kündigte die Veröffentlichung der Dänemark-Strategie im Herbst an. Sie plädierte für die Überweisung des Antrags in die Ausschüsse für Bildung und Europa, um die Themen dort weiter zu diskutieren.

Pressemitteilungen filtern