Aufklären und Impfen

Landwirtschaftsminister Werner Schwarz hat heute auf Antrag der Fraktionen von CDU und Bündnis 90/Die Grünen im Landtag über das aktuelle Tierseuchengeschehen und vor allem über die Entwicklungen bei der Blauzungenkrankheit berichtet. Rixa Kleinschmit, , betonte in ihrer Rede als agrarpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion die gravierenden Auswirkungen von Tierseuchen auf Tierhalter, Betriebe und die Gesellschaft insgesamt. Die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie hätten deutlich gemacht, dass Seuchen nicht nur Menschen betreffen, sondern auch Tiere stark gefährden können. Ein Blick in die Geschichte zeige, dass Tierseuchen tief in das Leben aller eingreifen, nicht nur in das der betroffenen Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter.

„Wir erleben immer wieder den schwierigen Spagat zwischen Hysterie und Sorglosigkeit oder gar Ignoranz“, mahnte Kleinschmit und forderte eine klare und ausgewogene Kommunikation zu den aktuellen Seuchengeschehen, insbesondere der Geflügelpest, der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und der Blauzungenkrankheit. Dabei sei es wichtig, über Risiken aufzuklären, ohne unnötig Ängste zu schüren. Sie stellte jedoch klar: „Bei keiner dieser Tierseuchen besteht Gefahr für den Menschen.“

Besondere Sorge bereitet Kleinschmit die Afrikanische Schweinepest, die sich kürzlich nach Hessen ausbreitete. Der plötzliche Sprung der Seuche könnte, so vermutete sie, auf eine Punktquelle wie ein weggeworfenes kontaminiertes Lebensmittel zurückzuführen sein. „Dies kann jederzeit auch hier passieren“, warnte sie und hob die Bedeutung der Biosicherheitsmaßnahmen hervor, die das Ministerium bereits durch Aufklärungskampagnen an Autobahnraststätten und in den Betrieben verstärke.

Schleswig-Holstein sei für den Ernstfall gut vorbereitet, sowohl durch theoretische Maßnahmenpläne als auch praktische Übungen und Materialien wie Zäune. „Wir müssen jederzeit handlungsfähig bleiben“, so Kleinschmit.

Bei der Blauzungenkrankheit sei die Situation noch dramatischer. Aktuell gebe es ein dynamisches Seuchengeschehen, insbesondere im Westen Deutschlands, das auch Schleswig-Holstein betreffe. Besonders in der Schaf- und Ziegenhaltung komme es zu „dramatischen Verläufen mit vielen erkrankten und toten Tieren.“ Die großflächigen Deichsperrungen an der Westküste zur Schonung der erkrankten Tiere seien ein deutliches Zeichen, wie ernst die Lage sei. „Das ist schrecklich, vor allem vor dem Hintergrund des Tierschutzes und für die betroffenen Betriebe.“

Die Landesregierung habe jedoch frühzeitig gehandelt und bereits im Juni eine Impfempfehlung ausgesprochen sowie finanzielle Zuschüsse bereitgestellt. „Wir appellieren an alle Tierhalter, diese Impfung zu nutzen“, betonte sie. Die Zahlen bestätigten den Nutzen: „Die schweren Verläufe und die hohen Tierverluste treffen vor allem ungeimpfte Bestände.“ Durch den nahenden Winter werde die Übertragung durch Gnitzen zwar zurückgehen, aber es gelte, sich schon jetzt auf das kommende Frühjahr vorzubereiten.

Zum Schluss dankte sie dem zuständigen Minister für das „frühzeitige und umsichtige Handeln“ und rief dazu auf, weiterhin die Sensibilität und das Verständnis in den Betrieben und der Bevölkerung zu fördern. „Aufklärung, Impfung und Biosicherheit sind die entscheidenden Schlüssel“, schloss Kleinschmit.

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